Wehmütige Erinnerungen an den Papa

Jeder Christbaum und jede Kerze taten ihr im Herzen weh: Für die TV-Frau waren die Festtage jahrelang ein Graus – weil das Schicksal ihr viel zu früh den geliebten Vater nahm. Erst ihre beiden Kinder vermochten die tiefe Wunde ein wenig zu heilen.

Das Fest der Liebe und Freude sollte es sein, doch für Nicole Berchtold (38) war Weihnachten jahrelang von Kummer und Schmerz geprägt – weil sie ihren Vater so sehr vermisste. Er war gestorben, als sie ein 13-jähriges Mädchen war. «Infolgedessen verfluchte ich während Jahren innerlich jeden einzelnen Tannenbaum, jedes blinkende Leuchtspiel auf dem Balkon, jedes Kerzli und jedes ‹Stille Nacht›», sagt sie im Buch «Erzähl mir von Weihnachten» (siehe unten).

Seit jeher hatten sie bei ihrer italienischen Grossmutter im Wallis ein grosses Fest gefeiert, die ganze Familie beisammen, mit Baum, Krippe und allem, was dazugehört. Doch die Freude daran ging verloren – erst der Tod des Vaters, wenige Jahre später starben zudem die Grosseltern zur Weihnachtszeit. «Es ging Schlag auf Schlag», sagt die «glanz & gloria»-Moderatorin zur GlücksPost. «Wenn plötzlich immer mehr Familienmitglieder um den Baum fehlen, ist dir einfach nicht nach feiern und fröhlich sein zumute.»

Sie und ihre Familie beschlossen, die Tradition zu ändern, eine neue Form zu finden. Erst feierten alle bei ihrer Mama, mittlerweile bei Nicole und Ehemann Lars (41). Die Kinder des Bruders und ihre Söhne Luis (4) und Milo (2) bringen Leben in die weihnachtliche Stube. Ihre Buben waren es denn auch, die Nicole die Freude am Fest zurückgegeben haben. «Natürlich: Dieses bedrückende Gefühl schwingt manchmal noch mit, weil es auch Tage sind, an denen man sich zurückerinnert. Aber das soll und darf auch sein», sagt die Bernerin, die derzeit fleissig mit Luis und Milo Guezli bäckt, beim Kerzenziehen war und Weihnachtsmärkte besucht. «Mit den Kindern darf ich diese Zeit nochmals neu entdecken, ich freue mich mit ihnen. So hat sich die Adventszeit auch für mich wieder in etwas Positives verwandelt.»

Mit ein Grund für diese positive Wende ist sicher das ganz besondere «Weihnachtsgeschenk» von 2013: Söhnchen Milo erblickte am 26. Dezember das Licht der Welt. An diesem Tag wird daher Geburtstag gefeiert. Denn bei aller neu erwachten Weihnachtslaune: «Am 26. ist fertig», sagt sie und schmunzelt. «Der Tannenbaum wird dann jeweils recht schnell verbannt.»

Lesefreude

Im Buch «Erzähl mir von Weihnachten» von Sherin Hafner-Kneifl (Friedrich Reinhardt Verlag Basel) geben neben Nicole Berchtold viele weitere Stars preis, was Weihnachten für sie bedeutet, so Xavier Koller, Leonardo Nigro und Pepe Lienhard. Und sie verraten den Lesern ihre liebste Weihnachtsgeschichte. Nicoles  ist übrigens Grimms «Die Sterntaler».