Christina Surer
Neues Glück als «Mama in Perfektion»
Die Frau, die stets nach Action suchte, hat ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt – für ihre Kinder. Heuer feiert die Moderatorin und Ex-Rennfahrerin zehn gemeinsame Jahre mit ihrem Mann Martin Tomczyk.
Der Einblick ist durch hohe Hecken verwehrt, die Einfahrt versperrt durch eine Mauer mit zwei Toren. Dahinter öffnet sich der Blick auf das Paradies, das Rennfahrer Martin Tomczyk (35) für seine Liebste Christina Surer (43) und seine Kinder entworfen hat: Vom Innenhof geht es in ein grosszügiges Haus mit vielen Glasfronten. Vor dem ersten Stock mit Wohnzimmer, Küche und Esszimmer präsentieren sich Terrasse mit Swimmingpool und überdachter Aussen-Lounge sowie eine Grünfläche mit Schaukel und Spielhäuschen für Lio (2) und Emily (4). Vom zweiten Stock mit den Schlafzimmern geht der Blick ins Endlose bis zu den österreichischen Alpen.
Dreieinhalb Jahre haben Tomczyks nach diesem Grundstück in Martins Heimatstadt Rosenheim bei München gesucht. Seit eineinhalb Jahren wohnt die Familie hier. Der Einzug stand unter keinem guten Stern: Moderatorin und Rennfahrerin Christina hatte sich am 29. September 2015 bei den Dreharbeiten zu einer Sendung, in der sie von einem Turm auf eine Luftmatratze springen sollte, einen Rückenwirbel gebrochen. «Ich war völlig fertig. Ich hatte ein viermonatiges Baby zum Stillen, der Umzug stand an, und ich konnte mich kaum bewegen. Wir hatten sehr viel Hilfe von unserer Familie und von Freunden», erinnert sich Christina dankbar. «Ich hatte grosses Glück, dass ich heute nicht im Rollstuhl sitze.»
Die Action-Frau, die früher jeden Kick suchte, führt ein völlig neues Dasein als Hausfrau und Mutter. «Nie hätte ich gedacht, dass mein Leben einmal so aussehen würde, aber ich bin total glücklich. Wenn ich ins Rampenlicht will, gehe ich an eine Veranstaltung mit rotem Teppich. Wenn ich arbeiten will, moderiere ich einen Anlass oder nehme an einem Fahrevent teil», erläutert die Baslerin. «Dafür habe ich 20 Jahre lang Tag für Tag und auch an Wochenenden gearbeitet. Damit ich heute den Luxus habe, das zu machen, was ich will.» Das Rennfahren hat sie aufgegeben. Nicht ganz freiwillig, sondern aus Sicherheits- und Zeitgründen. «Ich hatte so viel Glück bei all meinen Unfällen. Nichts in der Welt ist es Wert, dieses Risiko einzugehen, schon gar nicht wegen meiner Kinder, sie brauchen mich.»
Martin ist froh über die Einsicht seiner Frau. «Ich kann gut darauf verzichten, dass sie ständig Abenteuer sucht. Früher war sie die erste, die zusagte, wenn es darum ging, irgendeinen Quatsch mitzumachen. Das geht ihr zwar jetzt manchmal ab. Aber sie ist von einem Tag auf den anderen zur kompletten Mama geworden. Zur Mama in Perfektion», sagt er stolz. Wenn Christina trotzdem irgendwo hingeht, gibt ihr Martin ein «Pass auf!» mit auf den Weg. «Ich suche schon immer noch den Kick, aber ich überlege mir heute sehr gut, was ich tue», sagt sie. Schon als Kind sei sie so gewesen: «Meine Mama war ständig im Kinderspital mit mir.» Nun passt Martin auf. «Er ist mein Schutzengel!» Das kann manchmal auch zu viel werden. Während des Gesprächs mit der GlücksPost steht sie vor der modernen Kochinsel und bereitet das Mittagessen zu. Martin steht daneben. «Ich weiss genau, es fällt ihm unheimlich schwer, mir jetzt einfach zuzuschauen. Mein Mann ist ein sehr guter Koch und meint, er müsse mir wie beim Autofahren dreinschwatzen», stichelt sie.
Er tut dies oft aus reinem Beschützerinstinkt. «Mein Mann ist sehr überlegt, vorausschauend und vorsichtig. Nicht so ein Schussel wie ich», gibt Christina lachend zu. «Martin ist auch ein ganz anderer Fahrer als ich. Er hatte noch nie einen Unfall, noch nicht mal den Finger gebrochen.» Aufs Rennfahren verzichten ist für ihn kein Thema. Er kennt nichts anderes, sitzt, seit er elf Jahre alt ist, hinter dem Lenkrad. Sein Vater war Rennfahrer. Bruder Tobias ist Martins Manager. Das Rennfahrer-Gen dringt bereits bei der nächsten Generation durch: Mit Lio und Emily auf dem Schoss dreht der Papa auf dem Kart Runden. Sie können es noch nicht allein, weil ihre Beinchen nicht zu den Pedalen reichen.
Durch die Beziehung mit Christina wurde der bis dahin hauptsächlich in Rennsportkreisen bekannte Martin ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit katapultiert. Er nimmt es gelassen: «Ich kenne das ja, bislang war es halt auf meinen Beruf beschränkt. Jetzt ist auch das Privatleben von Interesse.» Er weiss durchaus die Vorzüge zu schätzen: So ist sein Name einem breiten Publikum bekannt geworden.
Seit zehn Jahren sind Christina und Martin nun ein Paar. Ein Fest gibt es nicht: «Das Schönste ist, wenn wir unsere Zeit hier zu Hause zusammen geniessen können. Dafür braucht es keine Feier.»