Moralischer Beistand seiner Familie

Seine Teilnahme am «Eurovision Song Contest» ist für den Sänger ein riesiges Abenteuer. Seine Liebsten unterstützen ihn dabei, wie sie es immer tun – speziell seine Mutter Marianne.

«Ja, das Herzklopfen ist gross», gibt Luca Hänni (24) zu. «Aber auch die Vorfreude!» In wenigen Tagen fliegt er – seinen Song «She Got Me» im Gepäck – an den «Eurovision Song Contest» nach Tel Aviv. Erste Hürde ist das Halbfinale. Wo schon viele Schweizer vor ihm scheiterten! Lucas Chancen stehen jedoch gut: Die Buchmacher sehen ihn weit vorne, die Reaktionen im Internet auf sein Lied sind ebenfalls bestens. Er freut sich darüber – und versucht, sich nicht allzu viel Druck zu machen. «Mein Ziel? – In den drei Minuten auf der Bühne das Beste aus mir herauszuholen. Ich bin sehr selbstkritisch und will am Ende mit dem, was ich abgeliefert habe, zufrieden sein können. Aber ich bin guter Dinge!»

Ein riesiges Abenteuer erwartet ihn. Und er ist froh, dass er es mit seinen Liebsten teilen kann. Denn mit ihm nach Israel reisen zwei Kollegen, Freundin Michèle (26), Stiefvater Peter Schmid (53), Stiefbruder Cyril (29) und Mama Marianne (57). «Ich hoffe, dass wir ihm dadurch moralisch den Rücken stärken können», sagt seine Mutter zur GlücksPost. Ist sie stolz auf ihren Sohn? «Das ist für mich nicht das richtige Wort. Es ist eine Ehre, dass Luca die Schweiz in Israel vertreten wird.»

Auf den Rückhalt der Familie kann Luca Hänni schon sein ganzes Leben lang zählen. An vorderster Front steht da natürlich seine Mutter. «Sie bedeutet mir alles», sagt der Berner. «Seit eh und je unterstützt sie mich, ich hatte eine tolle Kindheit, sie gibt mir bis heute Ratschläge, und ich kann mit ihr über alles reden. Das ist nicht selbstverständlich, und ich bin sehr froh darüber.»

Als der Sänger sechs Jahre alt war, liessen sich seine Eltern scheiden. Ein Schritt, der viele Narben hinterlassen kann. Bei Luca jedoch war es anders. Er hatte danach zwei Zuhause: Nicht nur die Bindung zu seiner Mutter blieb eng, sondern auch die zu seinem Vater Andreas (57). Und der neue Mann, der in Mama Mariannes Leben trat, war nicht nur für sie, sondern auch für Luca ein Glücksfall: Peter brachte Sohn Cyril in die Beziehung, Lucas Stiefbruder und heutiger Manager. «Er ist als Mensch sehr wichtig für mich», sagt Luca Hänni, «und es ist natürlich schön, bei Auftritten und beruflichen Reisen einen Teil der Familie dabeizuhaben.» Das ist auch für seine Mutter beruhigend – vor allem als Luca mit gerade mal 17 Jahren «Deutschland sucht den Superstar» gewann. «Er ist dadurch sehr schnell erwachsen geworden, musste lernen, mit beiden Beinen im Leben zu stehen und viel Verantwortung zu übernehmen. Das ist ihm dank der Unterstützung von Cyril gut gelungen.»

Und selbstverständlich auch dank ihr selbst. Was ist ihr wichtigster mütterlicher Rat für ihn? «Der Schöpfung und allen Lebewesen mit Respekt begegnen und auf Gottes Führung vertrauen.» Den Glauben hat sie Luca mit auf den Weg gegeben, früher waren sie in einer Freikirche. «Ich bin so aufgewachsen, und Beten gehört für mich immer noch dazu, wenn mir mal alles zu viel wird zum Beispiel oder sonst in speziellen Siutationen», erzählt er. Was hat er sonst noch von seinem Mami? «Ich denke, ich habe das Durchhaltevermögen von ihr. Sie hat immer für das, was sie wollte, gekämpft. Ich bin da genau gleich – immer am Ball bleiben, nie aufgeben und immer wieder neu probieren und alles geben.»

Beste Voraussetzungen, um am «Eurovision Song Contest» mit einem guten Ergebnis zu glänzen. Er möchte möglichst weit nach vorne kommen, seine Mama hofft vor allem, dass er sicher das Finale erreicht – und Europa sein Lied so mag, wie sie es tut: «‹She Got Me› ist ein fröhlicher Gute-Laune-Song, der auch mich zum Tanzen bringt und sich in meinen Ohren festgesetzt hat!»