Monica Lierhaus – Getrübte Rückkehr ins Rampenlicht

Ihr Schicksal bewegt die Menschen. Dass die TV-Moderatorin als Lotterie-Botschafterin nun aber eine hohe Gage erhält, sorgt für grossen Unmut.
 
Sie hatte es sich so gewünscht: Endlich darf Monica Lierhaus (40) ins Fernsehen zurückkehren – wenn auch nicht in ihrer Funktion als Sport-Moderatorin, die sie früher ausübte. Sie ist die neue Botschafterin der ARD-Fernsehlotterie «Ein Platz an der Sonne», wofür jetzt die Werbekampagne vorgestellt wurde. «Ich weiss, wie wichtig Hilfe ist», sagt die TV-Frau, die 2009 nach Komplikationen bei einer Gehirnoperation vier Monate im Koma lag, in einem der Spots. Aber auch «Ich möchte weitergeben, was ich bekommen habe: neuen Lebensmut» und «Der ‹Platz an der Sonne› ist meine neue Lebensaufgabe.»
 
Selbst anwesend war Lierhaus bei der Präsentation nicht: Sie sei nach wie vor mit intensiven Reha-Behandlungen beschäftigt und mache kontinuierliche Verbesserungen, heisst es. In vielen Monaten musste die TV-Frau alles neu lernen, auch das Sprechen und Gehen. «Es ist nicht leicht, das alltägliche Leben zu meistern. Das Wichtigste für mich ist, meine Unabhängigkeit wieder zu erlangen. Dafür kämpfe ich jeden Tag», sagte sie bei ihrem ersten grossen Auftritt vor wenigen Wochen bei der Verleihung der «Goldenen Kamera».
 
Mit ihrem Schicksal ist Monica Lierhaus eigentlich das ideale Aushängeschild für die Lotterie, die mit dem Gewinn unterschiedlichste Hilfsprojekte in Deutschland unterstützt. Doch seit bekannt wurde, dass ihre Gage angeblich um die 600’000 Franken beträgt, ist Lierhaus’ Engagement umstritten. Es hat sogar zu zahlreichen Loskündigungen geführt. Lotterie-Chef Christian Kipper hat Verständnis für die Empörung, verteidigt aber die Wahl. «Mit Monica Lierhaus haben wir die bestmögliche Fürsprecherin für unser Anliegen gewonnen.» Zum Honorar will er nichts sagen, da sei Vertraulichkeit vereinbart. Kipper meint weiter, dass ein Werbegesicht heute entsprechend bezahlt werden müsse. «Sie engagiert sich umfassend für uns, das muss honoriert werden.» Nebst ihrem Lächeln von Plakaten und in TV Spots wird sie wöchentlich die Ziehung der Gewinner präsentieren, Pressetermine wahrnehmen und soziale Einrichtungen besuchen. Ob sie dazu schon in der Lage ist? Ein Zeitplan sei erstellt, worauf sie hinarbeite, so Kipper.
 
Die Diskussion ums Geld hat Monica Lierhaus selbst natürlich ebenfalls mitbekommen. «Sie bedauert das auch. Aber umso grösser, darin sind wir einig, muss unser Engagement sein, die Kündigungen wieder wettzumachen.»