«Ein Mann muss mich zum Lachen bringen!»

Im neuen 007-Streifen landet sie mit Bond-Darsteller 
Daniel Craig im Bett. Ihn findet sie zwar sehr anziehend,
den idealen Partner stellt sie sich aber anders vor.

Auf den Spuren einer fins­teren Organisation: Wer ­dahintersteckt, versucht James Bond alias Daniel Craig in seiner neuesten 007-Mission zu lüften. Dabei hilft ihm im Actionthriller «Spectre» die Witwe eines Mafioso, verkörpert von der Italienerin Monica Bellucci (51).

GlücksPost: Waren Sie überrascht, als man Ihnen die Rolle eines Bond-Girls anbot?
Monica Bellucci: Ja, absolut. Ich fragte mich: «Was habe ich in meinem Alter in einem James-Bond-Film zu suchen?» Aber Sam Mendes, der Regisseur, versicherte mir, dass er eine reife Frau haben wolle und keine 20-Jährige. Eine, die um die 50 ist und auch so aussieht, wie er es ausdrückte. Eine reife Frau, die attraktiv ist und die eine feminine Ausstrahlung hat. Als ich dann das Drehbuch las, habe ich sofort zugesagt.

Sie sind mit ihren 51 Jahren die älteste Frau, die James Bond je in seinen Armen gehalten hat.
(Sie lacht) Und ich bin älter als Daniel Craig, der 47 ist! Daniel und ich haben darüber gesprochen und fanden es völlig in Ordnung. Wir waren beide der Meinung, dass dies ein sehr modernes Konzept ist, das eine Botschaft enthält, die für Frauen besonders wichtig ist.

Wie lautet diese Botschaft?
Dass das Leben nicht endet, wenn man 40 oder 50 ist. Dass Frauen in einem gewissen Alter immer noch begehrenswert sind, wenn sie sich nicht gehen lassen und sich ihre Sinnlichkeit bewahrt haben. Dass diese Botschaft ausgerechnet in einem James-Bond-Film enthalten ist, hätte ich nie gedacht. Ich finde es mutig und revolutionär und bin stolz darauf, ein Teil davon zu sein.

Was stellt Daniel Craig als James Bond für Sie dar?
Er ist der modernste Bond, den wir je hatten. Und die Art und Weise, wie Daniel ihn spielt, ist unnachahmlich. Sein Bond ist männlich und stark – und er tötet, wenn es sein muss. Aber gleichzeitig kann er auch zärtlich und sensibel sein. Ich finde ihn ausgesprochen sexy.

Ist James Bond damit der ideale Mann für Sie?
(Sie lacht) Das möchte ich nicht unbedingt sagen. Ein Mann muss für mich nicht seine Gegner umbringen. Mir reicht es, wenn er die Fähigkeit hat, mich zu überraschen und mich zum Lachen zu bringen. Wobei das Letztere besonders wichtig ist.

Sie und Ihr Mann, der französische Schauspieler Vincent Cassel, haben sich vor zwei Jahren getrennt. Wie soll es weitergehen?
Wir werden sehen. Fest steht, dass Vincent und ich gute Jahre miteinander hatten, mit vielen wunderschönen Momenten, die ich nie vergessen werde. Ausserdem haben wir zwei Töchter, die uns beiden sehr am Herzen liegen. Ich will damit sagen, dass es immer noch sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen uns gibt.

Sehen Sie sich noch?
Ja, natürlich. Unsere Beziehung hat sich geändert, aber nicht unsere gegenseitige Wertschätzung. Vincent wird immer der Vater meiner Kinder sein, und ich werde ihn immer respektieren. Es ist eine Art von Liebe, wenn Sie so wollen, nur eben eine andere.

Gibt es einen neuen Mann in ­Ihrem Leben?
Das verrate ich nicht.

Sie sind Italienerin, leben aber in Frankreich. Nehmen Ihre Landsleute Ihnen das nicht übel?
Nicht dass ich wüsste. Ich werde immer Italienerin sein, ich bin in Italien geboren und habe einen italienischen Pass. Aber nun lebe ich in Paris, und ich weiss, dass die Franzosen auf mich einen Anspruch erheben, in mir eine Französin sehen. Das finde ich komisch, aber es macht mir nichts aus. Ich lebe in Paris, weil meine Kinder dort zur Schule gehen und weil ihr Vater dort lebt. Oder besser gesagt: Paris ist meine Basis, denn ich bin fast ununterbrochen auf Reisen, weil irgendwo immer eine Filmrolle auf mich wartet.