Mit viel Gefühl ganz hoch hinaus

Die «Wolkenfrei»-Sängerin ist die jüngste Jurorin in der Geschichte von «Deutschland sucht den Superstar» – und selber erst seit Sommer gross im Show-Geschäft. Kalte Füsse bekommt sie deswegen nicht, ist aber oft tief berührt.

Die ersten Schritte sind noch etwas zaghaft, doch dann steht Vanessa Mai (23) zunehmend sicherer auf den schmalen Kufen. Und schliesslich läuft sie wie eine Eisprinzessin über die spiegelglatte Fläche. Das Schlittschuhlaufen auf der kleinen Eisbahn beim Romantikhotel Sonne in Küsnacht ZH macht ihr sichtlich Spass. Übermütig dreht sie ihre Runden. Manager und Freund Andreas Ferber (32) beo­bachtet die Szene mit leicht besorgter Miene. «Er weiss, dass ich recht tollpatschig sein kann», sagt Vanessa Mai und lacht.

Eine Verletzung käme unge­legen, denn ihr Terminkalender ist randvoll: Sie sucht ab Januar an der Seite von Dieter Bohlen (61) & Co. Deutschlands neuen «Superstar». «Es ist noch nicht lange her, da war ich in derselben Situation wie die Kandidaten und habe meinen Weg in der Musikbranche gesucht», sagt Vanessa Mai. Es sei für sie eine grosse Ehre und Verantwortung zugleich, in der Jury mitentscheiden zu können, welche der vielen Träume in Erfüllung gehen und welche leider platzen werden. Für sie selber sei die Zeit bei «Deutschland sucht den Superstar» eine einmalige Lebenserfahrung, erzählt sie weiter.

In den «Recalls» auf Jamaika, die im November bereits aufgezeichnet wurden, gab es Auftritte, welche die junge Jurorin emotional sehr berührt haben. «Ich musste da auch mal ein paar Tränchen verdrücken, wenn jemand ausgeschieden ist», gesteht sie. Durch ihr junges Alter und ihre frische, unbekümmerte Art war sie besonders nahe bei den Kandidaten, litt und fühlte intensiv mit. Als sehr harmonisch erlebte sie die Zusammenarbeit mit Dieter Bohlen. «Er war vor und hinter der Kamera immer gleich. Und sehr ehrlich», schwärmte die Sängerin.

Castingshows findet Vanessa Mai für junge Künstler eine Riesenchance. Doch erst nach dem Finale gehe die Arbeit richtig los, das würden viele vergessen. Dass es funktioniere und ein «DSDS»-Sieger auch weiter erfolgreich sein könne, beweise Beatrice Egli, lobt sie die Schweizerin. Vanessa Mai selber ist erst seit diesem Sommer im Karrierehoch: Mit «Wachgeküsst», der ersten Solo-CD der «Wolkenfrei»-Sängerin, und dem Hit «Wolke 7» stürmte sie die Charts. Das Resultat harter Arbeit und ein bisschen Glück.

Seit drei Jahren ist die junge Frau beruflich und privat mit Andreas zusammen, dem Stiefsohn von Andrea Berg. Vertrauen und Ehrlichkeit sind ihr in einer Beziehung das Wichtigste. «Ich wünsche mir, dass mein Partner auch mein bester Freund und Seelenverwandter ist, der mich durchs Leben begleitet und Höhen und Tiefen mit mir teilt.»

Nach den vergangenen aufregenden Monaten ist Vanessa Mai froh, ein paar ruhige Feiertage mit ihren Liebsten zu verbringen. «Zu Silvester schenkt mir meine Mama immer einen Glücksbringer aus Marzipan. Den bewahre ich jeweils auf», erzählt sie. Fürs neue Jahr hat sie einen Vorsatz gefasst: «Ich möchte wieder mehr Sport treiben. Ich bin ein Genussmensch und esse sehr gerne. Ich liebe Süsses, aber auch Schweizer Spezialitäten wie Raclette. Darauf möchte ich nicht verzichten. Also muss ich etwas tun», betont sie. Und der Jahreswechsel ist für Vanessa Mai auch eine Gelegenheit zurück­zuschauen. «Ich will das neue Jahr ohne Altlasten beginnen und mit mir selber im Reinen sein. Ich darf auf eine unglaubliche Zeit zurückblicken, und dafür bin ich einfach nur sehr dankbar.»