«Mit jeder Arbeit gehen neue Türen auf»

Voller Leidenschaft und Engagement weiter auf dem Weg nach oben: Nun ist der «Neumatt»-Star sogar Teil des inter­natio­nalen TV-Events «Der Schwarm».

Eben gab das Schweizer Fernsehen bekannt, dass es eine dritte Staffel der Erfolgsserie «Neumatt» geben wird, in der Rachel Braunschweig (54) weiter die Rolle der Katharina Wyss spielt. Die Schauspielerin, die auch regelmässig im Schweizer «Tatort» als Staatsanwältin zu sehen ist, weilte da in Berlin an der Berlinale, um als Teil der Darstellercrew das mit Spannung erwartete TV-Event «Der Schwarm» zu präsentieren – und um über neue Projekte zu verhandeln. 

Als die GlücksPost sie vor zwei Jahren traf, erzählte die zweifache Mutter, wie sie mit rund 40 Jahren entschied, ihrer Karriere einen Kick zu geben, selbstbewusster aufzutreten und aktiver zu agieren, anstatt auf Job-Angebote zu warten. Seither stapeln sich spannende Projekte auf ihrem Tisch. Angefangen hat es 2017 mit «Die göttliche Ordnung». Für ihren Part in dem Kinohit erhielt Rachel Braunschweig den Schweizer Filmpreis als beste Nebendarstellerin. «Es ist schön, dass sich einlöst, was ich mir vorgenommen habe. Mit jeder Arbeit gehen neue Türen auf.» Ganz unschweizerisch wünschte sie sich damals mehr Glamour und Präsenz: «Ich würde gerne international und auch wieder vermehrt in Deutschland arbeiten.»

Mit «Der Schwarm» (6. bis 9. März, je 20.05 Uhr, SRF 1) hat sich ihr Wunsch nach internationalem Filmschaffen erfüllt. Die Adaption von Frank Schätzings Öko-Thriller, in dem sich Tiere plötzlich gegen Menschen wenden, gibt bereits viel zu reden. Die internationale Koproduktion verschiedener TV-Sender (Kosten: über 40 Millionen Euro) polarisiert. «Literatur massentauglich auf die Leinwand zu übertragen, ist seit eh und je eine enorme Herausforderung», meint Rachel Braunschweig. Hinzu komme, dass seit dem Erscheinen des Bestsellers fast 20 Jahre vergangen sind: «Mit dem, was man heute weiss, den neuen Forschungen und Erkenntnissen, sieht alles nochmals anders aus. Und mit der Pandemie im Rücken ist der Stoff umso dringlicher geworden.»

Neben den Ausflügen in internationale Gefielde ist sie nach wie vor in der Heimat sehr aktiv, steht ab Juni wieder für einen vielversprechenden Kinofilm vor der Kamera. «Friedas Fall» basiert auf einer wahren Geschichte: Eine Frau aus St. Gallen steht wegen Kindsmord vor Gericht. Braunschweig mimt die Frau des Staatsanwalts, die einen Draht zur Angeklagten findet. Zusätzlich steht sie auf der Bühne in «This Is a Robbery». «Das Theater gibt mir viel Erfüllung und Kraft», schwärmt sie. Der Autorin Martina Clavadetscher sei eine stimmige Aktualisierung von Schillers Klassiker «Die Räuber» gelungen (Termine: www.theatermarie.ch).

Zu guter Letzt hört man Rachel Braunschweig und ihren Mann Michael Hasenfuss (57) im SRF-Hörspiel «Mir war, als wär ich» in den beiden Hauptrollen. Sie versuchen darin als Theaterberater, die chaotische Verwechslungskomödie «Ein Sommernachtstraum» von Shakespeare zu verstehen. Eigentlich sei das nicht die ideale Konstellation, wenn sie mit ihrem Mann zusammen spiele. «Das funktioniert immer dann gut, wenn es eine klare Hierarchie gibt.» Da Michael Hasenfuss auch Autor des Hörspiels ist, war das also diesmal kein Problem.  

All dies zusammen ist viel schöne Arbeit. Braunschweig: «Das macht mich sehr glücklich.»