Wo die trauernde Witwe jetzt Kraft findet

Wie fühlt sich die Ehefrau nach dem Selbstmord von Gunter Sachs? Unser Esoterik-Experte René Tischler erinnert sich an eine eindrückliche Begegnung mit ihr und ist sicher: Jetzt helfen ihr Meditation und der Glaube an ein Leben nach dem Tod.

 

Auch in der Trauer um ihren Gatten hat Mirja Sachs (67) nichts von ihrer inneren Stärke und beinahe ewigen Jugend verloren. Den Grund offenbarte mir die gute Fee der Familie Sachs vor 20 Jahren auf ihrem Gutshof im Tirol. «Ich habe mich nach der Heirat und während ich die Kinder grosszog viele Jahre ernsthaft mit Meditation, Yoga, Heilpflanzen, Astrologie und geistigen Heilkräften befasst», erzählte sie mir. «Ich sitze oft über eine Stunde entspannt im Lotussitz und habe seltsam wunderschöne Erlebnisse. Sie sind ähnlich wie schöne Gefühle in Träumen, aber im wachen, bewussten Zustand. Auch höre ich in mir heilsam klingende Töne.»

 

Jetzt, wo ihr Gunter auf eigenwillige Weise Abschied nahm, kommt ihr auch der Glaube an ein Leben nach dem Tod zu Hilfe. «Natürlich weiss niemand, was uns im Jenseits erwartet. Aber auf keinen Fall ist unser Leben mit dem Hinschied zu Ende. Ich glaube an eine andere Form des Weiterlebens.Die Vorstellung, die man von den Engeln hat, ist nichts anderes. Ich hatte oft das Gefühl in gewissen Situationen die Nähe von Verstorbenen zu spüren.»

 

Die gebürtige Schwedin, die des Öfteren illustre Gäste wie Sean Connery, Günter Netzer oder Thomas Gottschalk auf ihren traumhaften Anwesen in Gstaad oder Palm Springs (USA) empfing, hat auch den Lebensweg ihrer beiden Söhne mit ihrem übersinnlichen Talent und mit heilenden Kräften begleitet. Sie ist überzeugt, dass man bereits in der Schwangerschaft sein ungeborenes Kind mit harmonischem Denken, dem Lesen von guten Büchern, Musik und schöngeistigen Dingen günstig beeinflussen kann.

 

Yogaübungen erleichtern ihr die Anforderungen des täglichen Lebens. «Wenn ich in die Natur gehe, fliesst Energie in mich. Dann atme ich ganz tief ein, und beim Ausatmen stelle ich mich im Geiste vor meine Blockaden. Damit löse ich mich von allem Negativen», erklärte sie mir damals. Sogar ihrem skeptischen Mann hat sie zwischendurch heilend die Hände aufgelegt und seine Verspannungen gelindert. «Dass ich solche Fähigkeiten habe, bemerkte ich schon früh. Eingesetzt habe ich sie im Grunde nur in meiner Familie. Schmerzen konnte ich durch Handauflegen und Atemübungen beseitigen.»

 

Zum Meditieren kam sie, nachdem sie eine Art innere Sehnsucht verspürte, dass es noch etwas mehr geben müsste als ein schönes, interessantes Leben und die vielen Reisen. «Meditation half mir sehr. Wie bei allem aber, so gilt auch hier: Von allein fliegt einem nichts zu.» Es sei die innere Schönheit die durch die Meditation zum Blühen gebracht werde, erläuterte sie.Und erinnerte sich: «Als ich jung war und Modezeichnen lernte, war ich nicht bereit, mich selbst zu akzeptieren. Ich fühlte mich nicht wohl in meiner Haut. Damals wusste ich nicht, dass die Ausstrahlung, die wir auf die Menschen ausüben, nur von innen kommt. Eine positive Ausstrahlung ruft nach einem positiven Echo.»

 

Das ehemalige Starmodel aus Schweden meinte auch: «Wir alle sind nicht problemlos auf diese Erde gekommen. Und jeder von uns versucht, seine Probleme zu lösen – oft aber mit dem falschen Schlüssel. Ich glaube, Meditation ist ein guter Schlüssel. Mit seinem Schicksal fertig zu werden, sein eigenes Los zu akzeptieren, das ist schon ein Teil des Glücks.»

 

Mirja war die ganz grosse Liebe ihres jetzt verstorbenen Gatten gewesen. Und auch sie mochte ihn und seinen Humor sehr. Noch zum 40. Hochzeitstag schrieb sie ihm einen Liebesbrief. Jenem Mann, den sie auf einem Flug nach Rio de Janeiro kennengelernt und der bereits wenige Tage später bei ihren Eltern um ihre Hand angehalten hatte. Für Mirja bedeutet Liebe auch, zu lernen, alle unnötigen Ängste los zu lassen. «Wir fürchten uns vor zu vielen Dingen. Vertrauen zu haben, macht glücklicher», lautet ihre Lebensphilosophie. Ein übersinnliches Medium, das Mirja nach der Heirat aufsuchte, liess sie wissen, weshalb sie eine tiefe Verbundenheit zu ihrem Gunter verspürte: «Sie haben in früheren Leben einige Male mit ihrem Ehemann zusammengelebt. Doch in dieser Inkarnation ist es das letzte Mal.» Auf die Frage, ob sie auch an Gott glauben würde, wenn sie mausarm leben müsste, entgegnete mir Mirja Sachs damals: «Vielleicht sogar noch intensiver. Reichtum allein bedeutet nicht Glück. Man kann im schönsten Schloss der Welt sitzen und doch kein Glück empfinden. Das Glück ist in uns selbst, in unserem Geist. So sehe ich das jedenfalls.»