«Mit den Jahren wird die Beziehung spannender»

Am 26. September feiern der TV-Sportmoderator und seine Frau ihren 30. Hochzeitstag. Obwohl es in ihrer Ehe nicht nur einfach war, sind die beiden immer noch wie frisch verliebt.

Es scheint logisch, dass sich ein Sportmoderator und eine Langläuferin eines Tages über den Weg laufen. Doch so war es bei Matthias (59) und Cornelia Hüppi (50) nicht. Das Paar hat sich zwar tatsächlich an der Schweizermeisterschaft alpin 1986 in Grüsch kennengelernt. «Aber es war purer Zufall, dass wir uns begegneten. Wir waren beide in der gleichen Unterkunft einquartiert», erinnert sich Matthias.

Eineinhalb Jahre später gaben sich die beiden bereits das Ja-Wort. Und am ersten Hochzeitstag kam die erste Tochter zur Welt. «Ich wollte immer jung Mutter werden», sagt Cornelia beim Gespräch mit der GlücksPost im Zürcher Club «Corazón» – ein Lieblingslokal der Hüppis. «Aber es musste natürlich schon alles stimmen. Der Altersunterschied hat sicher dazu beigetragen: Matthias hatte einen festen Job und war kein Jungspund mehr.» Matthias Hüppi findet, es sei genau richtig gewesen so: «Es ist ein gutes Gefühl, zu sehen, wie alle Kinder jetzt auf ihrem Weg sind. Und wir sind noch fit genug, um mit ihnen alles Mögliche zu unternehmen. Es ist eine Beziehung auf Augenhöhe, wir sind noch keine alten Knacker.»

Im Gegenteil: Jetzt, wo ihre Kinder Mirja (22), Emanuel (27) und Sarina (29) eigene Wege gehen, geniesst das Paar die freie Zeit für gemeinsame Aktivitäten – etwa spontane Ausflüge in die Stadt, das Nachtleben mit guten Restaurants, Bars, Kinos, Musicals und Theatern. Im Engadin gehen sie gerne auf Biketouren. «Die sind ziemlich happig. Inzwischen ist es so weit, dass Cornelia mich abhängt und schon mal auf mich warten muss», erzählt Matthias und betont gleich: «Aber nie sehr lang!»

Ein normales Familienleben gab es bei den Hüppis nie. Nur schon durch seine Arbeitszeiten. «An acht von zehn Sonntagen im Jahr arbeitete er. Und auch die Skiferien verbrachte ich mit den Kindern allein, weil er ja in der Skisaison sehr gebunden und mitunter längere Zeit weg war», erklärt Cornelia. «Ich bin ihr wahnsinnig dankbar, dass sie das mitgemacht hat», fügt Matthias an. «Dafür sind nicht alle geschaffen. Für mich war es grossartig, ich musste mir nie Gedanken machen, ob es okay war, wenn ich am Wochenende oder abends arbeiten musste. Ich weiss, dass es für die Kinder nicht immer einfach war. Doch ich bekam nie einen Vorwurf zu hören. Dafür war ich tagsüber da und kümmerte mich dann um die Kinder. Ich nahm, wenn immer möglich, an all ihren Aktivitäten in der Schule und der Freizeit Anteil. Wir unternehmen viel miteinander, auch heute noch.»

Nach der Skisaison 2016/17 gab das legendäre Ski-Kommentatoren-Duo Matthias Hüppi und Bernhard Russi (69) nach 31 Jahren den Rücktritt. Das war nicht nur für die beiden Männer, die mit der Zeit enge Freunde geworden waren, schwierig. Auch für Cornelia war es sehr emotional. «Ich war es gewohnt, in der Skisaison mehr oder weniger allein zu Hause zu walten. Es war ohne Frage immer schön, wenn Matthias zurückkam. Aber es war jedes Mal auch eine Art Herausforderung mit -unterschiedlichen Meinungen. Da gab es schon mal Streit.»

Apropos Streit: Obwohl die beiden strahlen, als wären sie frisch verliebt, und eine wunderbare Einheit bilden, ist es Matthias wichtig, dass man sie nicht als «Jöh-Paar» sieht. «Wir haben beide unsere Ecken und Kanten, sind beide starke Persönlichkeiten. Es ist wunderbar, einen Menschen zu haben, auf den man sich 100 Prozent verlassen kann. Dies zu zweit zu leben, macht glücklich, auch wenn in der Beziehung nicht immer die Sonne scheint.» Sie hätten dieselbe Wellenlänge, dennoch bedeute eine Beziehung Arbeit – ein Leben lang. «Das haben wir immer getan, und es war längst nicht immer alles nur super. Der Partner muss sich auch mitentwickeln. Wenn man das Glück hat, so jemandem zu begegnen, dann wird es mit den Jahren immer spannender. Das Bewusstsein, wer man selber ist und was man tut, wird grösser, da dich ein guter Partner dazu bringt, immer mal wieder darüber nachzudenken, ob du nicht besser etwas an dir änderst.» Cornelia fühlte sich durch Matthias’ Prominenz nie in den Schatten gestellt oder beobachtet. «Ich empfand mich auch nie nur als ‹Frau von …›.» Sie hat ihre eigene Karriere, ist aktiv in der Lokalpolitik und arbeitet bei einer Stiftung.

Ihr rundes Hochzeitsjubiläum feiern Hüppis nicht gross. «Wir sind nicht fixiert auf besondere Feiertage», sagt Matthias. «Wir haben uns aber jedes Jahr stets ein paar Tage nur für uns genommen. Die Kinder mussten auch merken, dass die Eltern ein Team sind.» Jetzt, wo Matthias im Winter flexibler ist, könnten sich die beiden einen lang gehegten Wunsch erfüllen. «Wir hatten nie eine richtige Pause. Wir würden gerne einmal wirklich weit weg», träumt Cornelia. «Unsere längsten Ferien bisher dauerten dreieinhalb Wochen! Da sind wir mit der Familie durch die USA gefahren. Das war das Maximum.»

Sollte sich dieser Traum erfüllen, gibt es garantiert einen «Fist-Bump» – ein Tick des Ehepaars Hüppi, das sich mit der Faust-an-Faust-Geste zum gemeinsamen Gelingen einer Aufgabe gratuliert.