Marlise Cuche: «Wenn Didier uns braucht, sind wir da»

Keiner weckt mehr Emotionen als unser erfolgreichster Ski-Star. Wie ist er privat? Warum hat er das Siegen im Blut? Keine weiss das besser als seine Mutter Marlise.

Vor dem Skilift im schmucken Dörfchen im Neuenburger Jura stehen die Skifahrer schon um zehn Uhr morgens Schlange. Hinter dem Hang im gleissenden Sonnenlicht dichter Wald, darüber stahlblauer Himmel. «Das ist der Blick von unserem Wohnzimmer auf das Skigebiet der Gemeinde Les Bugnenets», erklärt Marlise Cuche (68) die Szenerie. «Hier hat Klein Didier mit etwa drei Jahren die ersten Versuche auf Ski gemacht», so die Mutter unseres Ski-Champions Didier Cuche (37) weiter. Marlise Cuche spricht perfektes Schweizerdeutsch mit einem Hauch französischem Akzent. Die GlücksPost sprach mit ihr über ihren erfolgreichen Sohn.

 

GlücksPost: Frau Cuche, sind Sie stolz auf Ihren zweimaligen «Schweizer Sportler des Jahres»?

Marlise Cuche: Ja, ich bin sehr stolz auf ihn. Alle sprachen von Roger Federer bei der letzten Wahl. Dass Didier aber zum zweiten Mal gewinnen konnte, war super für ihn. Er glaubte nicht an einen zweiten Sieg, obwohl er letzte Saison zwei Weltcup-Kugeln für Abfahrt und Super-G sowie die Abfahrt auf der gefährlichen Streif von Kitzbühel gewonnen hatte. Diese Auszeichnung zeigt doch, wie die Schweizer Leistung belohnen.

Hätten Sie je geglaubt, dass Didier einmal so weit kommen könnte mit dem Skifahren?

Vor 37 Jahren, als ich den Buben auf die Welt brachte, dachte ich nicht an einen Spitzensportler. Didier ist der jüngste unserer drei Söhne. Klar, dass die drei Brüder, die am Fuss der Skilifte – über die Strasse in nur 300 Metern Entfernung – leben, sich sofort Wettkämpfe lieferten, sobald sie richtig auf den Ski stehen konnten. Alle drei hatten Talent. Aber nur Didier wollte weitermachen, vor allem nach seiner abgeschlossenen Lehre. Wir haben den Bub einfach seinen Weg machen lassen. Und er hat es nach ganz oben geschafft.
Dieser unglaubliche Wille, besser zu sein als alle anderen, hat aus Didier Cuche einen Rennfahrer gemacht, der im Ski-Weltcup seinesgleichen sucht. Seit Bernhard Russi, Pirmin Zurbriggen und Franz Heinzer hat die Schweizer Ski-Nation keinen Abfahrer mehr so geliebt wie den zähen Neuenburger. Sein Geheimnis: Wir mögen nicht nur seine Siege, sondern er berührt auch unsere Herzen. Kein Wunder, wurde er zwei Mal «Schweizer Sportler des Jahres».
 

 

Das gesamte Interview lesen Sie in Ausgabe 02/2012 vom 12. Januar.