Maria Zurbriggen: Hat Papa Pirmin Angst um seine schöne Tochter?

Sie führt ein behütetes Leben in einer intakten Familie. Ihr Vater Pirmin ist eine Art «Muster-Schweizer». Jetzt zeigt die 16jährige nicht nur Talent als Ski-Rennfahrerin, sondern auch als Sängerin. Aber ist die fromme Walliserin im Show-Business gut aufgehoben?
 
Das Publikum im riesigen Zelt auf dem Sportplatz Zermatt bejubelt auf der Bühne den zweifachen «Grammy»-Gewinner Jason Mraz. Unter den fast 2000 Musikfans beim Akustik-Festival «Zermatt unplugged» auch ABBA-Sängerin und Wahl-Zermatterin Anni-Frid sowie Pirmin und Moni Zurbriggen mit ihren drei Söhnen Elia, Pirmin und Alain. Da kündigt der Star zu seinem Hit «Lucky» einen Überraschungsgast an, «Maria from Zermatt».
 
Auf die Bühnenbretter kommt, lässig in Jeans und Strickpulli, eine grossgewachsene, blonde, junge Frau: Maria Zurbriggen. Was auf der Mraz-CD US-Star Colbie Caillat singt, ist nun Marias Part. Wie wenn das nichts oder selbstverständlich wäre, gibt sie Mraz’ Duett-Partnerin. Das Publikum tobt. Auch Mraz staunte. «Amazing», grossartig, so sein spontanes Kompliment. Maria hat eine kraftvolle, leicht angeraute Stimme, die unter die Haut geht. «Ihr Auftritt war erfrischend herzig», sagt Ralf Brachat (38), Chef der Mraz-Plattenfirma Warner Music, zur GlücksPost. «Man hat zwar gespürt, dass sie total nervös war. Das war ja auch ein Riesendruck für sie, aber sie hat das sehr gut gemacht. Am späteren Abend, im Club ‹Vernissage›, stieg Maria nochmals auf die Bühne. Aber da war sie bereits routinierter. Sie ist sehr talentiert.» Und sie zeigt sich bereits jetzt als eine starke, junge Frau.
 
Talent wurde Maria Zurbriggen gleich doppelt in die Wiege gelegt. Das Talent als Ski-Rennfahrerin von Vaters Seite. Und das Talent als Sängerin von der Julen-Familie. Ihre Oma, Mutter ihrer Mama Moni, war eine begabte Jodlerin. Ihrhat sie immer gerne zugehört. Und bereits als kleines Kind gerne gesungen. Das Musische liegt den Julens im Blut. Onkel Heinz Julen, Monis Bruder, ist ein weltweit bekannter Künstler mit einem grossen Freundeskreis, zu dem Stars wie Robbie Williams und «Simply-Red»-Sänger Mick Hucknall gehören. Hucknall war es, der sich von Marias Stimme begeistert zeigte, als sie bei der Hochzeit von Heinz Julen und Evelyne Aufdenblatten ein paar Songs schmetterte. Dass sich die beiden Talente von Maria, Ski und Gesang, einmal in die Quere kommen könnten, ist für die Schülerin der Sportschule Brig derzeit kein Thema. Mit Silber in Slalom und Riesenslalom bei den letztjährigen Junioren-Schweizer- Meisterschaften hat sie ihr grosses Talent bereits angedeutet. Dass sie aucheine allfällige Karriere als Sängerin nicht ganz ausschliesst, bekannte sie in einem Interview im «Blick». «Nächstes Jahr möchte ich Musik-Unterricht nehmen. Aber das Ski fahren ist mir schon noch wichtig.» Klar, bei diesem Vater, mehrfacher Ski-Weltmeister, der fünfmal den Gesamt-Weltcup gewann und 1988 in Calgary in der Königsdisziplin Abfahrt Gold geholt hatte!
 
Talent ist das eine, Gottvertrauen das andere. Der tief in der Familie verankerte Glaube gibt auch Maria Zurbriggen viel Kraft. Im «Blick» bekannte sie:«Wennich bete,dann geht es mir gut. Wir gehen jeden Sonntag gemeinsam in die Kirche. Wir beten vor dem Essen und auch bevor wir schlafen gehen. Dann spüre ich einen Schutzengel an meiner Seite.» Die Frage nach einem Freund wischt sie weg. «Das hat noch Zeit.» Schule, Sport und Singen sind Marias oberste Priorität.
Ihren schlagzeilenträchtigen Auftritt an der Seite von Jason Mraz hat ihr Onkel Heinz eingefädelt. Bevor Maria wusste, ob das überhaupt klappen wird, hat sie zuhause im Zimmer das Lied «Lucky» immer wieder geübt. Erst als ihr Mami grünes Licht für Proben mit Jason gab, wusste sie, dass es möglich wird, erstmals vor so vielen Leuten aufzutreten. Sie nahm ihre Chance wahr. Und wie! Ob Olympia oder Hallenstadion, darüber mag Maria nicht lange nachdenken. Im «Blick» sagte sie: «Meine Eltern sagen mir immer,ich solle das machen,was Spass macht. Es kommt alles, wie es kommt.» So denkt auch Papa Pirmin. Zur GlücksPost meinte er: «Angst um Maria habe ich nicht. Was sie daraus machen wird, ist ihre eigene Entscheidung. Aber ich bin guter Hoffnung, dass es gut kommt.»