Magie? Sein Gesang befreit ihn vom Stottern

Das Licht ist gedimmt, ein junger Mann setzt sich auf einen Hocker, schlägt auf der Gitarre die ersten Töne an und singt das Lied «Riding to New York» von Passenger. Seine ruhige, kraftvolle Stimme geht direkt ins Herz –  bei einem Millionenpublikum.

Gleich in der ersten Folge der Casting-Show «The Voice of Germany» (donnerstags/sonntags, Pro7/Sat.1) sorgte ein Schweizer für den berührendsten Moment: der 22-jährige Noah Sam Honegger aus Elsau bei Winterthur ZH. Schon mit seinem Gesang begeistert er die Jury. Als Yvonne Catterfeld (40), Stefanie Kloss (35), Mark Forster (37) und ihre Kollegen dann noch seine Geschichte hören, fliessen Tränen der Rührung.

Noah Sam Honegger stottert sehr stark, hat deshalb grosse Schwierigkeiten beim Sprechen – wenn er aber singt, ist davon nichts zu merken. Magie? Nein. «Beim Singen wird eine andere Gehirnhälfte angesprochen, deswegen singe ich ohne Probleme», erklärt Noah Sam, der auch eigene Lieder schreibt, im Vorstellungsvideo der Show. «Musik ist meine natürlichste und freieste Ausdrucksform.»

Bereits mit drei Jahren begann er zu stottern. Was mit kleinen Aussetzern begann, wurde immer stärker und häufiger. Und beeinflusste sein Leben massiv. «Ich hatte auch schwere Zeiten», gibt er zu. Am schlimmsten sei es für ihn in der Schule gewesen. Sowohl von Mitschülern als auch von Lehrern sei er ausgegrenzt worden. «Natürlich zieht man sich da immer mehr zurück.»

Heute arbeitet Noah Sam (www.noahsam.ch) als Gitarrenlehrer, gibt Auftritte als Solokünstler und ist zudem bei der Brühlgut-Stiftung in Winterthur beschäftigt, die Menschen mit Beeinträchtigung fördert. «Ich kann während des Praktikums an vielen Stellen die Musik einbringen, und das macht mir extrem viel Spass!» Sein Traum ist es, hauptberuflich Sänger sein zu können. «Musik ist das Wichtigste in meinem Leben.»

Mit seinem Auftritt in «The Voice» hat Noah Sam Honegger, der im Team Stefanie/Yvonne um den Sieg kämpft, einen soliden Grundstein dafür gelegt.