Cristina Maria Sieber
Liebeserklärung – aber nicht an den Schatz
Von Zweifeln und Vorurteilen lässt sich die Schlagersängerin nicht ausbremsen. Sie geht optimistisch durchs Leben und freut sich nun über ihre neue CD – auf der sie auch ihren «Helden» ehrt.
Welch nette Einladung! «Ich könnte uns etwas grillieren», bietet Cristina Maria Sieber (28) vor dem Interview an. Und wie versprochen brutzeln Maiskolben, Zucchetti und Würste bei unserem Eintreffen vor sich hin. Da steckt wohl eine Grillmeisterin in der Schlagersängerin! «Ich bin froh, dass ich das Ding überhaupt einstellen konnte», gesteht sie und lacht. «Wir haben zwar oft Grillabende, aber normalerweise macht das mein Freund.»
Mit Pascal (32) wohnt sie seit anderthalb Jahren in einem kleinen Juwel – einer Mietwohnung mit Atrium statt Balkon und Gemeinschaftspool auf dem Dach. Das allerdings im Industriequartier Zürichs. «Ich war wegen der Lage erst nicht sicher, ob ich mich wohlfühlen würde. Aber es ist mega lässig und zu unserem Daheim geworden», erzählt sie. «Hier finde ich Ruhe, wenn ich nach intensiven Tagen nach Hause komme, kann entspannen.» Und das derzeit mit einem besonders wohligen Gefühl im Bauch.
Gerade ist «Herzfrequenzen» erschienen, ihr zweites Pop-Schlager-Album. Wegen Corona etwas später als geplant, da Promotionsauftritte nicht möglich waren. «Umso mehr freue ich mich jetzt! Ich musste echt Geduld haben – und das ist nicht gerade meine Stärke», meint sie schmunzelnd.
Ein «Seich» sei diese Pandemie gewesen. Sie vermisse die Bühne, live zu singen, selbst Konzerte zu besuchen. Jammern mag sie aber nicht. «Es geht so vielen schlechter. Ich habe ja alles, was ich brauche. Und irgendwie geht es schon weiter. Ohnehin habe ich mir mal vorgenommen, in jeder Lebenssituation das Positive zu sehen – und das funktioniert fast immer.» Nie Zweifel oder Ängste, gerade was die Karriere betrifft? «Ich glaube, jeder, der in der Schweiz Musik macht, ist mal unsicher – der Markt ist klein, und man fragt sich in gewissen Momenten, ob man wirklich weitermachen soll. Aber meine Antwort war immer Ja. Und ich freue mich extrem, dass es funktioniert, ich meinen Traum leben darf.» Dazu hat die studierte Event-Managerin ein zweites Standbein, das ihr auch während Corona half: Mit ihrem Vater führt sie die Produktionsfirma Creamedia.
Ihr Vater, das ist TV-Regisseur Max Sieber (78, «Benissimo») – dessen Bekanntheit in Bezug auf ihre Musikkarriere nicht nur ein Segen war. «Klar, ich musste oft mit Vorurteilen kämpfen», erzählt sie. «Er konnte mir Türen öffnen – aber am Ende musst du selbst beweisen, dass du gut bist. Mich kümmern negative Kommentare diesbezüglich nicht, denn ich bin stolz auf meinen Papi.»
Wie innig die Beziehung der beiden ist, kann dank «Herzfrequenzen» nun jeder hören. Cristina hat ihm zum Geburtstag ein Lied geschrieben, das es auf die CD geschafft hast. «Du bist mein Held» ist eine rührende Liebeserklärung mit Sätzen wie: «Egal, was auch sein mag, du bist für mich da» oder «Du bist mein Held, mein König der Welt, mein Fels in der Brandung». Und genau so sei es auch, bekräftigt die Sängerin. «Er ist für mich einfach der beste Papi der Welt. Er ist in vielerlei Hinsicht mein Ratgeber, auch geschäftlich. Denn er ist in seiner Kritik sehr ehrlich, was in diesem Business nicht immer der Fall ist.»
Der zweite wichtige Mann in ihrem Leben ist ihr Freund, mit dem sie seit zwei Jahren liiert ist. «Auch er unterstützt mich in allem, was ich tue. Wir sind sehr glücklich.» Hat sie ihm ebenfalls einen Song gewidmet? «Nein», sagt Cristina, deren Grilladen übrigens wunderbar gelungen sind, und lacht. «Aber was nicht ist, kann ja noch werden!»