Er übt schon mal die Vaterrolle

Seine Nichten und Neffen haben das Herz des Schauspielers im Sturm erobert. Und er träumt davon, selbst Papi zu werden.

Mit leuchtenden Augen stürmen die dreijährigen Zwillinge Davide und Naomi auf das Gehege der Ponys zu. Der acht Monate alte Jeremy ist da cooler: Er schlummert friedlich im Kinderwagen. Und Schauspieler Leonardo Nigro (37) verfolgt die Tiere hautnah: Leonardo, seine Schwester Anna und deren Kinder waren von den Elefanten des Circus Knie sehr beeindruckt. Angst vor einem Lama? Jeremy doch nicht! Er weiss ja, dass sein Onkel gut auf ihn aufpasst. Seit Baby Jeremy da ist, besucht Leonardo seine jüngere Schwester Elisabetta noch öfter als früher. Szenerie lächelnd. Er ist der Onkel der Kinder. Der Abstecher in den Zoo des Circus Knie ist ein echter Familien-Ausflug: Denn mit dabei sind auch die Mütter der drei kleinen Tierfreunde – seine Schwestern Anna (44) und Elisabetta (28).

Nigro ist ganz begeistert von seiner Nichte und den beiden Neffen – was Elisabetta bestätigen kann: Seit ihr Sohn auf der Welt sei, klingle ihr Bruder schon etwas öfter an ihrer Tür. «Die Familie ist mir sehr wichtig», erklärt Leonardo. «Ich liebe die Kinder sehr und finde es einfach schön, dass sie da sind.» Und sie scheinen sich an ihrem Onkel zu erfreuen. «Wahrscheinlich, weil ich weniger streng bin als ihre Eltern», sagt er schmunzelnd. «Übrigens haben die Zwillinge schon ihre erste Schauspiel- Lektion von mir erhalten: Sie können jetzt auf Kommando lachen und weinen!»

Wenn die Pflicht nicht gerade ruft, versucht Nigro, viel Zeit mit dem Nachwuchs seiner Schwestern zu verbringen. Er ist aber auch oft unterwegs. Gerade stand er, u. a. mit Christine Neubauer, in München für die Polizisten-Serie «München 7» vor der Kamera, die einst im Bayrischen Fernsehen lief und nun für die ARD produziert wird. Nigro: «Nach meinen drei Drehtagen wollte ich mich verabschieden, doch Regisseur Franz Xaver Bogner meinte: ‹Nee, nee!› Er plant,meine Rolle beizubehalten – ein riesiges Kompliment.»

 

Ohnehin hat Deutschland offenbar ein Schwäche für «unseren» Leonardo. Demnächst ist er in «Unter Verdacht – Das Meer der Tränen» mit Senta Berger zu sehen. «Eine Wahnsinnsfrau mit Würde, Charme und Energie.» Und ab 11. August spielt Nigro in der Kino- Komödie «Resturlaub» einen argentinischen Tiercoiffeur, der einen Deutschen aufnimmt, der vor seiner Freundin flüchtet, weil sie von einem «Spiesser-Leben» mit Haus und Kind träumt.

Ins Ausland flüchten, aus solchen Gründen? Nichts für Leonardo. «Früher wollte ich aber oft weg, Zürich war mir zu eng und bieder. Doch es hat sich gewandelt, und ich lebe gerne hier.» Seit zwölf Jahren ist er mit Freundin Mayumi (30) glücklich, und wenn man sieht, wie er den Tag mit Davide, Naomi und Jeremy geniesst, sie in den Armen hält und Spässe macht, kann man ihn sich bestens als Papi vorstellen. Wie wärs, Leonardo? «Es geht uns gut, wie es jetzt ist», sagt er. «Aber ja, wenn wir in die Zukunft blicken, sehen wir uns schon mit Kindern.»