Leben, lieben und leiden auf der Insel

Mal auf dem Velosattel, mal im Liegestuhl: Auf den Balearen hat der Rad-Star und Weltmeister auf der Bahn seine zweite Heimat gefunden. Mit Ehefrau Mareile geniesst der Glarner das Leben auf der Sonnenseite, auch wenn ab und an ganz dunkle Wolken aufziehen.

Die sanfte Brise kräuselt das türkisblaue Wasser an der Küste von Can Picafort. Der Himmel strahlt in milchigem Blau, das Thermometer zeigt angenehme 19 Grad. Es ist Mitte Januar – in unseren Brei­ten­graden herrscht garstiges Pfnüselwetter – als die GlücksPost mit Urs Freuler (65) telefoniert und dieser in schönsten Worten sein «Paradies» beschreibt.

Mallorca ist für die einstige Sprint-­Rakete und seine Frau Mareile (63) zu einer zweiten Heimat geworden. Freude herrscht bei Freuler. Das Paar hat sich im Norden eine Wohnung gemietet und verbringt rund ein Drittel des Jahres auf der Insel. «Es ist einfach wunderschön hier. Wir haben uns sofort wohlgefühlt, und das Gesamtpaket stimmt», sagt Urs Freuler. Er meint das ganzjährig ange­nehme Klima, das Meer, die Ruhe und nicht zuletzt «die noch bezahlbaren Preise beim Essen». Natürlich hat die Liebe zur Balearen-Insel auch noch einen anderen Grund: «Es ist der schönste Flecken auf der Welt zum Velofahren», meint der noch immer passionierte Pedaleur. Seit rund sechs Jahren bietet er exklusive Rennradwochen auf Mallorca an. «Genuss, gemütlich, gemeinsam das ist unsere Devise», sagt Vorfahrer und Gastgeber Freuler. «Wir sind mit maximal zehn Personen unterwegs. Ich zeige den Kunden die schönsten Orte der Insel, wir besuchen Weingüter und gönnen uns da natürlich ein Gläschen und ein paar Häppchen.» Für Hitzkopf-Gümmeler oder «Gring ache»-Radler sei dies nichts.