«Langweilig wird es bei uns nie!»

Spannende Zeiten: In ihrer neuen Sendung taucht die Moderatorin in unbekannte Gefilde ein. Und daheim werden sie und ihr Mann von ihren beiden Buben auf Trab gehalten.

«Schläckmüüler!», meint Nicole Berchtold (41) mit belustigtem Seitenblick auf ihre Söhne. Der bald achtjährige Luis und Milo (6) naschen von der Schoggi, die auf dem Esstisch bereitliegt. Eigentlich zur Weiterverarbeitung: Die «Glanz & Gloria»-Moderatorin und Ehemann Lars Leuenberger (44), ehemaliger Eishockey-Spieler und heutiger Chefscout und Chefstratege beim SC Bern, wollen mit ihnen kleine Neujahrsgeschenke vorbereiten – selbstgemachte Schokolade. «Das ist ganz leicht», erklärt Nicole, «braune, schwarze und weisse Schoggi-Reihen neu zusammensetzen, im Ofen schmelzen, Muster hineinmachen, verzieren und fertig!»

Dass ein Teil des «Rohstoffs» mehr oder weniger heimlich in die Münder ihrer Söhne gewandert ist, sieht sie locker. «Wie könnte ich es ihnen verdenken? Ich liebe Schoggi auch. Jeden Tag ein Stückchen, das muss schon sein», gesteht sie. «Wir Schweizer essen durchschnittlich rund elf Kilo pro Jahr: Ich glaube, unsere Familie drückt den Schnitt hoch!»

Nicole Berchtold eine Schoggi-Kennerin? Seit kurzem ist sie zumindest nah dran – dank ihrer neuen Sendung «Was kostet die Schweiz?». In der achtteiligen Serie geht sie der Frage nach, wofür wir hierzulande gerne das Portemonnaie aufmachen – sei es fürs Skifahren, den Stubentiger oder eben Lieblingsprodukte wie Schokolade. Nicole: «Was enthält ‹gute› Schoggi? Warum gibt es so grosse Preisunterschiede? Wie sieht eine Kakaofrucht aus? Wie wurde Schokolade zum Schweizer Nationalprodukt? Diese Fragen wollen wir beantworten, fragen in der Industrie nach, aber auch in einer kleinen Confiserie, wo Schokolade noch Handarbeit ist.»

Seit 2007 ist sie bei «Glanz & Gloria». Die Bernerin, die aktuell den Master in Psychologie macht, tauchte aber immer auch gerne in andere Welten ein, etwa mit Shows wie «Alpenrose», «Sing mit deinem Star» oder der Moderation des «Super10Kampfes». Nun ist es eine Konsumsendung. «Das ist wahnsinnig spannend», sagt sie. «Raus aus dem Studio, ganz ‹normale› Menschen treffen, Dingen auf den Grund gehen und auch mal kritische Fragen stellen.»

Zu Hause muss sie gerade Fragen beantworten – wenn auch keine kritischen. «Mami, chani au nur bruni Schoggi näh?», fragt ihr älterer Sohn Luis. Nicole erklärt ihm, dass man dann ja kein Muster machen könne. Das Argument wird akzeptiert, und kurz darauf späht die ganze Familie in den Ofen, wo die Schoggi langsam schmilzt. Zwei Minuten Ruhe, bevor es beim Verzieren wieder rund geht und die Jungs ihre Spässchen machen. «Itz isch aber guet», spricht Nicole ein Machtwort.

Sind sie und ihr Mann streng mit ihren Kindern? «Du schon», wirft Lars grinsend ein, und sie gibt zu: «Es stimmt schon, dass die Buben, wenn sie etwas wollen, meistens zuerst zu ihm gehen.» Sohn Luis allerdings findet diplomatisch, dass beide gleich streng seien. Ein eingespieltes Eltern-Team eben. Die zwei sind seit 2003 ein Paar, seit 2007 verheiratet. «Auch schon ein Momentchen», bemerkt Nicole. «Aber ja, es passt, und langweilig wird es bei uns sowieso nie. Man selbst verändert sich, die Beziehung ebenso, und mit den Kindern ist ohnehin immer etwas los. Das ist schön, ich möchte es nicht anders haben!»

Milo ist im Kindergarten, Luis in der Schule. Es sei unglaublich, wie schnell die Zeit vergehe. Beide haben immer mehr ihr eigenes Programm, spielen – bei ihrem Papi nicht überraschend – Eishockey, werden Stück für Stück selbständiger. «Äs fägt, aber ist natürlich auch eine ständige Herausforderung – den Alltag immer wieder neu zu regeln, sodass es für alle stimmt, und die Erziehung generell.» Was ist ihnen da denn wichtig? «Sicher die normalen Anstandsregeln, dass sie sozial, fair und ehrlich sind, aber auch dass sie eine Leidenschaft entwickeln für das, was sie gerne tun. Wir wollen ihnen das Rüstzeug mitgeben, dass sie eines Tages alleine zurechtkommen.»

Im Kleinen klappt das schon: Kaum ist die letzte Schoggi verziert und verpackt, fragen Milo und Luis, ob sie nach draussen dürfen: Hockey mit den Nachbarsbuben. Nicole bejaht. «Ach ja, ihnen Zeit zum Spielen geben, finde ich auch wichtig, zumal wir sehr viel mit ihnen machen, aktiv und gern unterwegs sind!»