Kraulen gegen das Lampenfieber

Hält sein Erfolg bei «The Voice Kids» an? Der Thalwiler kämpft jetzt um den Finaleinzug – bestens vorbereitet und mit der Unterstützung seiner Familie.

Selbst die grosse Nena (58) hatte Tränen in den Augen: Flavio Rizzello, der 13-jährige Sekundarschüler aus Thalwil ZH, sorgte bei den «Battles» in der Sat.1-Show «The Voice Kids» für Hühnerhaut-Momente. Zusammen mit Samuele (13) und Nadin (14) sang er die Schmuseballade «Grande Amore» von Il Volo. Auch ihr Coach Max Giesinger (28) kam aus dem Staunen nicht mehr heraus: «Man glaubt nicht, dass hier Kinder am Werk sind, das kann man nicht besser machen. Es war einfach perfekt!» Flavio schaffte es in die nächste Runde. «Das war unglaublich», sagt er selber dazu, «das werde ich nie vergessen!»

Für das Schweizer Publikum ist Flavio Rizzello, der süditalienische Wurzeln hat, kein Unbekannter: 2015 holte er sich bei «Die grössten Schweizer Talente» (DGST) den Sieg. Warum hat er sich jetzt für «The Voice Kids» angemeldet? «Hier kann ich mich mit Gleichaltrigen messen, und es geht nur ums Singen. Jetzt kann ich feststellen, ob ich mithalten kann.»

Und ob er kann: Im Halbfinale (Sonntag, 8.4., 20.15 Uhr, Sat.1) wird er den Adele-007-Superhit «Skyfall» singen, den er schon bei den «Blind Auditions» präsentierte. Aber ist für einen, der von Publikum und Jury Standing Ovations erhalten hat, überhaupt noch eine Steigerung möglich? «Um ehrlich zu sein, ich weiss es nicht», sagt Flavio und lacht. Aber eines ist klar: Er will alles geben. Beflügelt von seinen Liebsten auf der Tribüne: «Meine ganze Familie hat mich immer unterstützt. Wenn ich auf der Bühne stehe, ist sie immer in meinem Herzen. Ich bekomme viel Liebe und habe sehr coole Menschen um mich herum. Das gibt mir Kraft.»

Er habe viele neue Gspänli unter den Kandidaten gefunden. Aber es sind doch auch Konkurrenten, oder? «Wir sind befreundet, auch wenn jeder gewinnen will. Wir bleiben fair», sagt er cool. Und das, obwohl ein schöner Siegesbatzen winkt: 15 000 Euro Ausbildungsgeld plus Plattenvertrag. In welche Ausbildung er eine allfällige Siegesprämie investieren würde, weiss Flavio nicht. «Ich bin noch zu jung für eine solch grosse Entscheidung. Aber das Album würde ich auf jeden Fall aufnehmen.»

Bis zur nächsten Runde heisst es: üben, üben, üben. «Wenn ich einen Auftritt habe, bin ich immer sehr gut vorbereitet. Vor dem Singen bin ich dann meistens etwas nervös. Aber sobald ich losgelegt habe, geht das weg.» Sollte das Lampenfieber steigen, hilft Mutter Morena (44) bestimmt: Sie ist Mamma, Glücksbringerin und «Beruhigungshelferin» in einem. Wie schaut das genau aus? «Sie krault mir den Rücken, das beruhigt unglaublich», sagt Flavio und muss laut lachen.

Das Finale von «The Voice Kids» ist in Sichtweite – es wäre nach «DGTS» ein weiterer Schritt hin zu seinem musikalischen Traum. Die Gefahr abzuheben, besteht bei Flavio aber offenbar nicht. «Meine Familie sagt, dass ich trotz meinen Erfolgen auf dem Boden geblieben bin», erzählt er. «Und wenn mir die Leute Komplimente machen, motiviert mich das.» Dann gilt noch: Daumen drücken!