Kleine Auszeit bei ihrer Schwester im Kloster

Als Moderatorin steht sie stets top gestylt im Rampenlicht. Ruhe findet sie bei ihrer älteren Schwester. Diese hat sich ganz dem Glauben an Gott verschrieben.

Das Verhältnis zwischen der «Schweiz aktuell»-Moderatorin Anna Maier (38) und ihrer älteren Schwester Maria (43) ist herzlich und innig. Davon zeugen die Fotos, welche Anna Maier kürzlich auf ihr offizielles Facebook-Profil stellte. Sie zeigen sie bei einem Besuch bei Maria – im Kloster Sankt Peter im vorarlbergischen Bludenz (Österreich), wo diese lebt und arbeitet.

Kommentieren mag sie diese Bilder nicht. Ein einziges Mal haben sich die Schwestern gemeinsam geäussert. Maria sei als Kind viel wilder gewesen, Anna eher ein Bücherwurm, erzählten sie damals in der «Schweizer Familie». Als Kinder hätten sie kaum zusammen gespielt. Die Altersdifferenz sei zu gross gewesen, die Interessen zu unterschiedlich.

Aufgewachsen sind die beiden mit drei weiteren Geschwistern in Rüti ZH, der Vater ist Schweizer, die Mutter Inderin. Anna war drei, Maria acht als ihre Mama starb. «Ich kann mich nicht daran erinnern, auch an meine Mutter nicht», sagte Anna einst in der «NZZ am Sonntag».

Ob dieser Schicksalsschlag schliesslich etwas mit Marias Entscheid, Nonne zu werden, zu tun hatte? Gerade mal 21 Jahre alt war die ausgebildete Kleinkinderzieherin, als es nach einer Messe wie eine Erleuchtung über sie gekommen sei: «Jesus liebt mich. Aber dann spürte ich, das beruht auf Gegenseitigkeit.»

Anna, damals ein Teenager, war schockiert. Ihre Schwester, eine Nonne – das sei ihr anfangs extrem peinlich gewesen. Inzwischen kann sie Maria verstehen, auch wenn sich Konflikte zwischen der «weltlichen» und der «geistigen» Schwester wohl nicht ganz vermeiden lassen. So hatte Maria Mühe, als sich Anna von ihrem ersten Mann scheiden liess: «Das war schlimm für mich.» Sowohl wegen des Mitgefühls für ihre kleine Schwester als auch wegen des Bruchs des Eheversprechens vor Gott. An ihn glaubt auch Anna, zumal die Geschwister katholisch erzogen wurden. «Aber ich glaube nicht an einen strafenden Gott. Damit habe ich Mühe. Ich glaube, dass Gott gütig ist.»

Maria hingegen wundert sich immer wieder einmal über die Äusserlichkeiten, auf die Anna als TV-Star achten muss. Dabei ist sie sicher, dass diese das nicht durchstehen könnte, «wenn es für sie nicht auch Zeiten der Ruhe geben würde». Zum Beispiel bei ihren regelmässigen Besuchen im Kloster in Bludenz, auch mit ihren Kindern Lena (13), Julie (4) und Nio (2). Und auf den Facebook-Bildern sieht man, dass der Jüngste ganz nach seiner Tante kommt – ein richtiger kleiner Wildfang. Anna: «Maria ist, wie sie immer war – nur trägt sie heute ein weisses Kleid und einen Schleier.»