«Kinderlieder begleiten durchs ganze Leben»

Die Tochter des bekannten Berner Liedermachers hat die Abenteuer der Muggestutz-Haslizwerge erstmals liebevoll vertont.

Für ein paar Stunden wird Nina Reber (23) wieder zum Kind und taucht auf dem Erlebniswanderweg Muggestutz in die Mythenwelt der Haslizwerge ein. Sie sei als kleines Mädchen mit ihren Eltern dort gewesen, erinnert sie sich bei ihrem Ausflug im Berner Oberland. «Ich sehe die Wäscheleine, den Chrütterzwärg und das Häuschen noch vor mir. Ich habe geglaubt, dass es diese Figuren tatsächlich gibt und dass plötzlich ein Zwerg hinter einem Baum hervorspringt», erzählt die Tochter von Liedermacher Peter Reber.

Die junge Frau liebt bis heute Fantasy-Romane, Disney-Filme, Bilderbücher und bezeichnet sich als Leseratte. In der Wohnung, die sie mit einer Kollegin im obersten Stock des Generationenhauses ihrer Eltern in Bern teilt, finden sich auch viele alte Bücher aus Kindertagen. «Erwachsen sein heisst nicht, dass man diese Sachen aufgeben muss. Es ist wichtig, sich immer ein Stück Kind zu bewahren», sagt Nina Reber. Auch in ihrem künftigen Beruf hat die Bernerin mit Kindern zu tun: Nach der Ausbildung zur Primarlehrerin – letzte Woche gab sie ihre Bachelorarbeit ab – beginnt sie im September an der Uni in Freiburg Heilpädagogik zu studieren. Für Auftritte mit ihrem Vater hat Nina vorerst keine Zeit mehr.

Intensive Wochen der Zusammenarbeit haben die beiden hinter sich. Mit viel Herzblut ist das «Muggestutz Liederbuch» entstanden (Weltbild-Verlag, Fr. 36.90). Peter Reber und seine Tochter vertonten 14 der beliebten Geschichten von Autorin und Illustratorin Susanna Schmid. Durch Ninas bezaubernde Stimme erhält die geheimnisvolle Sagenwelt um die Haslizwerge nun auch eine musikalische Dimension. Sie geniesse es, mit Daddy zu arbeiten. Er akzeptiere sie voll und ganz, schwärmt Nina. «Kinderlieder sind sehr wichtig. Und anders als bei einem Popsong kann ich das Lied fantasievoll gestalten und Stimmungen damit rüberbringen.» Kinderlieder könne man sogar noch im Alter singen, meint Nina Reber: «Sie begleiten einen Menschen oft ein Leben lang.»