Keine Träume mehr ohne René

Dass es je einen anderen Mann geben wird in ihrem Leben, ist für die Sängerin unvorstellbar. Nach wie vor ist ihr verstorbener Gatte für sie und die Kinder sehr präsent.

Wenn Céline Dion (49) von ihren Showauftritten in Las Vegas spätabends nach Hause kommt, schlummern ihre Zwillinge Eddy und Nelson (6) nicht etwa schon längst. «Die beiden warten immer auf mich», erzählt die Sängerin («My Heart Will Go On») im Interview mit «Bild am Sonntag». «Ich habe sie nicht so erzogen, aber sie haben das Show-Gen einfach im Blut und somit den gleichen Tagesablauf wie ich.» Das heisst: spät ins Bett, spätes Aufstehen. Da sie jeweils sehr aufgekratzt von der Bühne kommt, schaut sie sich mit den beiden Filme auf dem Disney-Kanal an, um zu entspannen. Man sei nie zu alt für Kindergeschichten, meint sie. «Die Buben schlafen auch bei mir. Ich glaube, dass sie das als Absicherung brauchen, seit mein Mann nicht mehr physisch bei uns ist: ‹Hey, Mama ist da!›. Aber es kann gut sein, dass ich ihre Nähe mehr benötige als sie meine.»

Im Januar 2016 starb René Angélil, der seit ihrem zwölften Lebensjahr an ihrer Seite ist – erst als ihr Entdecker und Förderer, dann als ihr Ehemann und Manager. «Ich habe mich nie mit einem anderen Mann verabredet, habe nie einen anderen geliebt.» Er sei immer noch nah bei ihr, begleite sie und wache über sie. «Wir leben immer noch mit ihm, er ist in unseren Herzen. Es war eine Ehre, mit ihm verheiratet zu sein. Und für den Rest meines Lebens werde ich das auch bleiben», sagt Céline Dion weiter in «Bild am Sonntag». In ihm habe sie einfach ihren Seelenverwandten gefunden. Ein Glück, das nicht vielen Menschen vergönnt sei, tröstet sie sich.

Bei wichtigen Entscheidungen sucht sie auch immer noch seinen Rat – und bekommt Antworten. So, als sie zum Beispiel vor der Wahl stand, Musik für die Neuverfilmung von «Die Schöne und das Biest» beizusteuern: «Ich fand eines der Bilder von meinem Mann, das ein Fan für mich gemalt hatte, und fragte René: ‹Soll ich das machen?›» Sie wolle nicht, dass es gespenstisch klinge, aber sie habe emotional eine Reaktion von ihm erhalten. «Sie lautete: Du hast nichts zu verlieren!» Und sie sang das neue Lied «How Does a Moment Last Forever?» («Wie hält ein Moment für immer an?») ein. Darin heisst es: «Liebe lebt im Inneren unserer Herzen und wird es immer tun.»

Was sich seit dem Tod von René Angélil auch geändert hat: Céline kann sich an keine Träume mehr erinnern, wenn sie aufwacht. «Ich habe früher viel geträumt. Doch seit mein Mann nicht mehr da ist, habe ich aufgehört zu träumen.» Sie wundere sich manchmal, warum. Doch man müsse nicht alles ständig hinterfragen. «Es ist okay, es nicht zu wissen. Denn sonst kann es einen verrückt machen.» Dies passiere ihr vor dem Einschlafen. «Dann denke ich an René. Aber spätestens am nächsten Morgen muss ich wieder lachen, wenn meine Söhne im Bett herumtoben und mich aufwecken. Sie sind zwei Energie-Hasen und singen die ganze Zeit!»

Für sie und René-Charles (16) will Céline weiter stark bleiben. «Wir haben unser Ritual – ein Foto von ihm, dem wir jeden Abend einen Gute-Nacht-Kuss geben.»