Kein Wehmut zum «Traumschiff»-Ende

Seine Zeit als TV-Arzt ist für den Schauspieler endgültig vorbei. Kein Problem für ihn: Denn mit seiner Frau, mit der er bald den 20. Hochzeitstag feiert, will er sich nun mehr Musse gönnen.

Ein vertrautes Gesicht geht von Bord: Nick Wilder ver­abschiedet sich vom «Traumschiff» und ist ein letztes Mal als Schiffsarzt Dr. Sander zu sehen (26. 12., 20.15 Uhr, ZDF). «Er entscheidet sich für die Liebe und plant sein neues Leben an Land», sagt der 68-Jährige, der sein Herz an eine ihm sehr bekannte Frau verliert. Denn sie wird von Christine Mayn (58) verkörpert, mit der er seit über 20 Jahren glücklich ist. «Es wird sehr romantisch!»

Sie hat ihn in den vergangenen zehn Jahren auch regelmässig zu den Dreharbeiten begleitet, gemeinsam haben sie die ganze Welt bereist. Ist nun nicht ein bisschen Wehmut dabei, diese Zeit hinter sich zu lassen? «Nein», erklärt er. «Seit dem Tod 2016 von Wolfgang Rademann, dem ‹Traumschiff›-Er­finder und -Produzenten, ist der Geist, das Familiengefühl und die Wertschätzung weg.» Die runde Zahl bot sich für ihn als idealer Abschluss an.

Dieser soll aber noch gebührend gefeiert werden. «Mit Freunden und Nachbarn werden wir uns diese Folge daheim in Montana in den USA anschauen», erzählt Nick Wilder. Dort, auf seinem Anwesen, will er sich mit Ehefrau Christine nun auch mehr Ruhe und Musse gönnen. Bis zu sieben Monate war er durch die Dreh­arbeiten fürs «Traumschiff» und «Kreuzfahrt ins Glück» gebunden. «Ich möchte mir mit Chris­tine die Umgebung, wo wir leben, mal genau ansehen. Bestimmte Plätze, die wir beruflich nicht so intensiv erleben konnten, wollen wir zudem wiedersehen, so zum Beispiel Neuseeland.»

Vorerst geniessen die beiden, die weiterhin als Schauspieler tätig sein wollen, aber nun ihr Zuhause. Als kleiner Junge träumte der Schauspieler schon davon, in den USA auf einer Ranch zu leben, von da in ein weites Tal zu schauen. Durch eine Freundin, die nach Montana gezogen war, wurde er auf diese Gegend aufmerksam. «Eine atemberaubend schöne Landschaft, wo ich mir dieses Bauland sicherte – und selbst viel mit angepackt habe.» So entstand Stück um Stück ihr Anwesen mit Pool, künstlichem Strand, Golfanlage, Bar und Garten. Und einem Gästehaus, das sie vermieten. «Man kann bei uns sogar heiraten – ein perfekter Ort mit der spektakulären Natur und den Sonnenuntergängen.»

Dort hat er auch um ihre Hand angehalten. «Es war Weihnachten – und ich schickte sie raus, um das letzte Geschenk zu suchen», erinnert sich Nick Wilder. «Mit einer Sprühdose hatte ich die Worte ‹Willst du meine Frau werden?› in den Schnee geschrieben.» Und am Ende der Frage stand unter einem Glas eine brennende Kerze, dazu ein wunderschöner Ring. «Sie war total gerührt und hat Ja gesagt.» Geheiratet haben sie in Südtirol, Christines Heimat. Und feiern nächstes Jahr ihren 20. Hochzeitstag. «Es könnte gar nicht besser passen zwischen uns. Christine ist meine grosse Liebe, die ich immer wieder heiraten würde.» Er habe sich ja eher spät gebunden – aber definitiv mit der Richtigen. «Sie gab mir die Freiheit, ich selbst zu sein. Und das tut sie heute noch, bestätigt mir jeden Tag, dass mein Leben wunderbar ist.

Gegenseitigen Respekt erachtet der TV-Star, der kürzlich seine Biographie «Das Leben ist wilder als man denkt» veröffentlicht hat, als besonders wichtig. «Auch das tägliche Bewusstsein, dass es nicht selbstverständlich ist, zusammen zu sein. Zeit ist das Kostbarste auf der Welt – und jemandem Zeit zu schenken, in dem man für ihn da ist oder etwas für ihn tut, ist extrem wertvoll.»

Läuft denn bei ihnen immer alles rund? «Wir haben gelernt, miteinander über unsere Konf­likte zu reden. Wenn ich ein ungutes Gefühl habe, was den anderen angeht, muss es angesprochen werden», erklärt er. «Sonst kann es mit einem kleinen Missverständnis beginnen, man redet nicht darüber, aus einer Maus wird ein Elefant – und am Ende bekommt man einen Zorn auf jemanden, den man doch eigentlich liebt.» Das Versprechen, miteinander über alles zu reden, hätten sie sich seit dem Beginn ihrer Beziehung gegeben. «Sonst stauen sich Konflikte so auf, dass sie zum Trennungsgrund werden. Uns kann das nicht passieren.»