Roland Eberhart
Kater Simba ist der Star
Plötzlich ist der Calimeros-Frontmann ein stolzer «Katzen-Papi» – fast wider Willen. Doch ein spezielles Büsi hat sich in sein Herz geschlichen.
Wohlig räkelt sich Simba auf dem Klavier und schaut mit stahlblauen Augen zum Hausherrn. Sobald Roland Eberhart (65) nämlich die Türe seines Musikzimmers öffnet, spurtet der Kater los und springt hinauf zu seinem Lieblingsplatz. «Wenn ich mich dann hinsetze und spiele, streckt er sich und wirkt total happy», sagt der Calimeros-Frontmann und schmunzelt. Er gehe davon aus, dass die Musik ihm guttue. Nun, warum sollen Melodien, die so viele Menschen begeistern, sich nicht auch positiv auf Tiere auswirken!
Seit 45 Jahren steht der Name Calimeros für eingängigen Schlager voll Romantik, Gefühl und Lebensfreude. Der Berner Hitschreiber ist glücklich, dass er mit seiner erfolgreichen Band wieder regelmässig auftreten kann. Das sei sein Leben, stellt er fest. Wenn er mit Fans plaudere, dann zeige ihm der eine oder andere Kinder- oder Familienfotos. «Ich habe mich ertappt, dass auch ich mein Handy zücke und Bilder zeige – aber die von Simba», meint er und lacht. Auch wenn er erst morgens um drei Uhr nach einem Auftritt heimkomme, erwarte ihn Simba. Nur wenn er ihn auf den Arm genommen und mit ihm gekuschelt habe, sei er zufrieden und lege sich wieder schlafen.
Eigentlich war es Rolands Lebenspartnerin, die vor rund zwei Jahren beim Einzug ins gemeinsame Haus in der Region Thun den Wunsch nach einem Büsi äusserte. Sie habe Katzen immer geliebt. «Ich zwar auch, aber ich hatte damals keine Lust, Verantwortung für ein Tier zu übernehmen, wollte frei sein», erzählt Roland Eberhart ehrlich. Sandra Eichenberger (55) gibt nicht auf, zeigt ihrem Schatz immer wieder Fotos von Katzenbabys. Ein Büsi kam nur in Frage, wenn auch Roland einverstanden wäre, betont sie. Beim Anblick von Wollknäuel Simba war es dann auch um den Musiker geschehen. Mit elf Wochen durfte der rassenreine Ragdoll beim Paar einziehen. «Ich hatte das Gefühl, dass er zu uns passt.» Es sei die weltweit grösste Hauskatzen-Art. Jetzt, einjährig, wiege Simba schon über sechs Kilo. «Er ist sehr menschenbezogen und fühlt sich am wohlsten in der Nähe von Sandra oder mir.» Er sei auch sehr intelligent, reagiere auf seinen Namen, und «Goodeli» gebe es nur mit «Give me five»-Pfote, schwärmt Roland.
Ganz so viel Zeit wie während der Corona-Pandemie verbringt das Paar nicht mehr in den eigenen vier Wänden. «Uns ist aber bewusst geworden, dass die Arbeit nicht alles sein kann.» Normalerweise fahren sie gegen 15 Uhr vom Calimeros-Büro nach Hause . «Wie schön es ist, gemeinsam im Garten einen Kaffee zu geniessen», sagt Roland. Und garantiert bekommt dabei auch Simba seine Kuscheleinheiten.