«Der totale Verlust der Selbstständigkeit ist furchtbar»

Manchmal schlägt das Schicksal unerbittlich zu: Eigentlich wollte er für seine Frau da sein, die im Rollstuhl sitzt. Jetzt ist der krebskranke Schauspieler selbst auf ihn angewiesen. Seinen 80. Geburtstag mag er nicht feiern. Die Premiere seines ersten grossen Kinofilms hingegen schon.

Bleich ist er, wirkt müde und erschöpft, wie er da im Rollstuhl sitzt am heimischen Küchentisch in Wetzikon/ZH, einen längst erkalteten Espresso vor sich. «Wie geht es Ihnen?» – was soll man ihn auch anderes fragen? Ihn, Jörg Schneider (79), der seit Monaten mit der todbringenden Diagnose lebt: Prostatakrebs mit Metastasen auf der Leber. Der sein Testament geschrieben hat, jetzt jeden Tag so nimmt, wie er kommt.

Er zuckt mit den Schultern. «Ordeli», sagt er. Und man erschrickt fast ein bisschen, denn seine Stimme hat nichts mit seiner äusseren Erscheinung gemein. Laut, klar. Und wenn er erzählt, blitzt immer wieder der Schalk in seinen Augen. Der Kasperli eben. «Dieser Kasper, der mir auf dem Buckel klebt!» Er ist stolz auf ihn – und hasst nichts mehr, als auf ihn reduziert zu werden. Auch jetzt noch. Dabei, sagt er, habe er weiss Gott andere Sorgen.

Den gesamten Text lesen Sie in der Ausgabe 4 vom 22. Januar 2015.