Nadja Räss ist von den Gängen der Klosterschule Einsiedeln fasziniert. Am liebsten würde sie hier spontan einen Naturjodel anstimmen.
Nadja Räss
«Jodeln ist für mich ein Ausdruck der Freude»
Für ihre Leistungen wurde die vielseitige und leidenschaftliche Jodlerin kürzlich mit dem «Prix Walo» ausgezeichnet. Und die Schwyzerin kann auch privat ganz schön Gas geben.
Kraftvoll tritt sie in die Pedale und meistert mühelos die Steigung auf eine kleine Anhöhe oberhalb des Sihlsees. Nadja Räss (35) ist regelmässig auf ihrem Bike unterwegs, liebt es in der Natur zu sein. Sie ist im Bezirk Einsiedeln aufgewachsen und in dieser Region nach wie vor sehr verwurzelt. Als Intendantin der KlangWelt Toggenburg – und als Tochter eines Appenzellers – schlägt ihr Herz aber auch für die Ostschweiz.
Wertvoll für die Seele sind für Nadja Räss die Besuche in der Klosterkirche Einsiedeln. Sie schätze dort die Ruhe und die wunderschöne Atmosphäre. «Ich kann mich in eine Bank setzen und über das Leben nachdenken» sagt die Schwyzerin. Hin und wieder schlendert sie durch die Gänge des Gymnasiums, erinnert sich zurück an ihre Schulzeit. Die leidenschaftliche Jodlerin unterrichtet inzwischen selber. Sie weist ein abgeschlossenes Gesangs-Studium an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich auf, gibt ihr Fachwissen in Kursen und Workshops an Alt und Jung weiter. Kann jeder Mensch jodeln lernen? «Eigentlich schon,» sagt sie. Es komme auf den Aufwand an, den man betreiben wolle. «Natürlich braucht es ein gewisses Talent, aber eine Stimme kann man mit gezieltem Training und mit viel Fleiss und Übung sehr weit bringen.» Jodeln sei für sie ein Ausdruck der Freude. Die Leute sollen spüren, dass singen und jodeln gut tue.
Nadja Räss, die man privat oft lässig in Jeans und Turnschuhen antrifft, verrät, dass sie gerne klassische Musik hört und auch Rock und Pop nicht abgeneigt ist. Einzig mit Schlager kann sie nichts anfangen. Entspannung vom Alltag findet sie bei den morgendlichen Yoga-Übungen und beim Kochen. Sie möge es eher bodenständig, esse Hafechabis genauso gerne wie Chäshörnli. In der Küche steht auch der «Prix Walo». Er passe optisch prima dorthin. «Ich habe mich sehr über den Preis und die Anerkennung meiner Leistung gefreut.» Sagt es und schwingt sich wieder auf ihr Velo. Schliesslich gilt auch beim Sport: Von nichts kommt nichts.
Mal modern, mal traditionell
Die Kleider für die Bühne wählt Nadja Räss passend zum Anlass aus, mal traditionelle Tracht, mal ein modernes Kleid. Auch die Frisur ändert sie immer wieder. Infos zu ihren Auftritten und zur KlangWelt Toggenburg: www.nadjaraess.ch und www.klangwelt.ch
