Jan Bühlmann – Es war Liebe auf den ersten Blick

Als er am 8. Mai zum neuen Mister Schweiz gekürt wurde, geschah etwas Magisches: Der Luzerner verzauberte im Nu unsere ganze Nation. Ist es sein Lachen, das unser Herz berührt? Sein Humor oder sein Charme? GlücksPost-Redaktorin Astrid Hänni versuchte, das Geheimnis zu lüften.
 
Es ist bedeckt, als wir in Luzern eintreffen und uns in ein Café setzen. Einige Minuten später lichten sich die Wolken, die Sonne zeigt sich – und Jan Bühlmann (22) tritt durch die Tür. Die Situation passt: Schliesslich ist der Mister Schweiz der neue Sonnyboy unseres Landes. «Mit dem Wetter habe ich aber nichts zu tun», meint er lachend. Da hat er wohl recht. Für das Strahlen in den Augen der sechs Frauen, die an einem Tisch sitzen, ist aber definitiv er verantwortlich: Sie bitten um ein Foto, gratulieren zu seinem Titel und erwähnen gleich noch, dass sie hübsche Töchter hätten.
 
Seit zwei Wochen ist Jan nun im Amt, und langsam realisiert er, was da passiert ist. «Noch nicht zu 100 Prozent, aber immer mehr. Die Leute erkennen mich und kommen auf mich zu.» Auf der Internet-Plattform Facebook sind richtige Liebeserklärungen zu lesen, und während des Interviews wird er oft angesprochen, zaubert den Menschen ein Lächeln ins Gesicht. «Das freut mich natürlich mega», sagt er.
 
Doch was macht den Luzerner so unwiderstehlich, dass er so schnell zum Liebling der Nation avancierte? Was hat er, das seine Mitkonkurrenten nicht hatten? Er selbst weiss das nicht so genau. «Alle Kandidaten sahen super aus. Ich war an diesem Abend sehr entspannt, konnte mich selbst sein. Wahrscheinlich kam mir das zugute.» Kann«Blick»- Sexberaterin Eliane Schweitzer das Geheimnis seines Erfolgs konkreter beschreiben? «Ich persönlich finde ihn den hübschesten Mister Schweiz, den wir je hatten», sagt sie. «Seine Beliebtheit hat sicher auch damit zu tun, dass er den perfekten Schwiegersohn verkörpert. Und das meine ich nicht negativ. Er hat Charme, sieht toll aus, ist einfach ein lieber Kerl. Und das Wichtigste: Er ist intelligent, auch das wirkt anziehend.»
 
Stylistin Luisa Rossi hat alle Mister-Schweiz-Kandidaten im Vorfeld der Wahl kennengelernt und sieht es ähnlich. «Seine frische Art, die Unbeschwertheit, auch der durchtrainierte Körper – Jan bietet ein harmonisches Gesamtpaket», meint sie.«Und natürlich kommen auch seine musischen Begabungen gut an: ein Mann am Klavier, das gefällt.»
 
 
GlücksPost: Ist das so, Herr Bühlmann?
Jan Bühlmann: Mir ist das bisher noch nicht aufgefallen. Viele Menschen machen Musik oder interessieren sich dafür. Vielleicht merkten die Schweizer einfach, dass ich ein ganz normaler Typ bin, nicht einer, der das Gefühl hat, er sei der Grösste.
Sind Sie das denn nicht? Sie werden hochgelobt.
(Er lacht): Nein, ich bin wirklich ein normaler Mensch mit Schwächen, bin pingelig, manchmal zu perfektionistisch, schiebe Dinge hinaus. Und ich habe Probleme wie jeder andere, hatte sie in der Vergangenheit. Aber ich mache einfach alles mit einer Prise Humor, sehe das Leben als Komödie. Wenn man in vielen Situationen lachen kann,macht das vieles einfacher. Welche Probleme hatten Sie denn? Ich bin in einer grossen Familie aufgewachsen – vier Kinder, Tiere, da war es natürlich oft laut, es gab Streit, was ich gar nicht mag. Klar, das ist jetzt nichts Aussergewöhnliches, aber damit bin ich nicht gut zurecht gekommen. Ich brauche viel Zeit für mich, um in mich zu gehen, abzustellen, mir Gedanken zu machen. Doch eigentlich kann ich mich nicht beklagen, ich hatte eine schöne Jugend, habe eine tolle Familie, die hinter mir steht.Bei ihr kann ich so sein, wie ich bin. Sie ist auch kritisch, sagt mir, wenn ich etwas nicht gut gemacht habe.
 
Auch wenn der Luzerner unbeschwert wirkt, ein Luftikus ist er nicht. Luisa Rossi: «Er hat Ziele – auch das macht attraktiv.» Jan, der seit zehn Jahren Theater spielt, will nach seinem Amtsjahr die Aufnahmeprüfung für eine renommierte Schauspielschule in London machen. Aber auch in seiner Zeit als Mister Schweiz reichts ihm nicht, nur schön zu sein. «Aussehen ist nicht alles. Einerseits sehe ich die kommende Zeit als Lebensschule, anderseits möchte ich auch etwas weitergeben, man hat als Mister Schweiz ja auch eine gewisse Vorbildfunktion. » Er selbst hat es von der Realschule bis zur Matura geschafft, und er hofft, dass er dadurch anderen Mut machen kann. «Man kann alles erreichen, wenn man an sich glaubt. Ich finde es wichtig, dass man etwas aus seinem Leben macht.» Deshalb freut er sich auch, wenn er hört, dass seine Botschaft ankommt, wenn Mütter ihm schreiben, dass sie ihren Sprösslingen seine Geschichte erzählen.
Was steht sonst noch in den Fan-Briefen?
Es ist herzig: Die Leute schreiben mir,dass sie es cool finden,dass ich Mister Schweiz geworden bin, dass sie es gewusst hätten, andere erzählen mir ihr Leben, wollen mich treffen.
 
Haben denn Frauen, die Ihnen schreiben, eine Chance bei Ihnen?
Dazu sage ich jetzt nichts.
 
Sie sind aber Single?
Ja.
 
Ihre norwegische Ex-Freundin sass bei der Wahl im Publikum. Es wurde gerätselt, ob es wirklich vorbei ist zwischen Ihnen.
Gut, dass sie das ansprechen! Wir sind getrennt. Ich fand das Gerede schade, als könnten die Leute nicht glauben, dass man es auch gut miteinander haben kann, wenn man nicht mehr zusammen ist. Wir hatten nun mal eine sehr intensive, dreijährige Beziehung, sind noch in Kontakt und immer für einander da. Allein an der Distanz ist es gescheitert.
 
Und wenn die nicht wäre: Wären Sie noch ein Paar?
Da bin ich sicher, ja.
 
Sind Sie denn bereit für eine neue Beziehung?
Nein.
 
Trotzdem: Wie könnte frau Sie um den Finger wickeln?
Jetzt aber! (Er lacht.) Witz und Charme sind mir wichtig. Ich möchte mit der Person lachen und reden können, mich selber sein, «Seich» machen, mich nicht verstellen müssen. Und sie muss mir Zeit für mich lassen.
 
Haben Sie Tipps für Männer, die Ihnen nacheifern?
Herrje, nein. Ich versuche einfach, mich nie zu verstellen.
 
Was würden Sie an sich ändern – äusserlich und auch sonst?
Ich sehe das so: Jeder ist, wie er ist. Vielleicht habe ich ja eine etwas grosse Nase, aber hey, das ist halt so. Da zerbreche ich mir nicht den Kopf. Und an meinen Schwächen versuche ich zu arbeiten.
 
Haben Sie eigentlich schon einmal eine Abfuhr von einer Frau erhalten?
(Er lacht): Nein! Aber nur, weil ich nicht so der offensive Typ bin – schüchtern zwar auch nicht, aber zurückhaltend. Ich bin noch nie einfach so auf eine Frau zugegangen und habe versucht, sie zu erobern. Nur deshalb habe ich noch nie einen «Korb» bekommen!
 
Als Mister Schweiz wird er diese Erfahrung wohl auch nicht machen. Und auch später dürfte er mit der Damenwelt keine Probleme haben. Eliane Schweitzer jedenfalls ist sicher: «Jan ist jetzt schon speziell schön. Und wenn er etwas älter ist, vielleicht 30 oder 40, wird er ein wahnsinnig toller Mann sein!»