James Last: «Das Paradies ist überall»

Statt in Erinnerungen zu schwelgen, schaut der Bandleader und Erfolgskomponist lieber vorwärts. Dank seiner jungen Frau und seiner Lebensfreude, die er überall auf der Welt findet.
 
Das Alter ist kein Hindernis für ihn: So steht James Last auch an seinem 84. Geburtstag im kommenden April auf der Bühne, während seiner grossen Europa-Tour «Einmal noch» mit dem 40-köpfigen Orchester «Happy Sound». Und der deutsche Bandleader und Erfolgskomponist («Biscaya», «Traumschiff»-Melodie), der wahlweise in Hamburg und Florida lebt, wird auch in der Schweiz Halt machen.
 
James Last, der von seinen Fans liebevoll «Hansi» genannt wird, erinnert beim Interview an einen charmanten Kapitän, der schon alle Meere durchquert hat – mit seinem silberfarbenen, zusammengebundenen Haar, seinem Schnauz und dem Brillanten, den er anstatt eines Eheringes in seinem linken Ohr trägt. Lässig-locker sitzt der CD-Millionär vor seinem Glas Gin Tonic. Ein Gläschen am Abend darf es schon sein. Früher, da war es auch mal eine Flasche Wein. Heute ist «Hansi» vernünftiger. Aber nicht weniger wild.
 
GlücksPost: Wie geht es Ihnen mit Ihrer neuen Hüfte?
James Last: Bestens! Die Operation vor drei Monaten war nötig. Ich habe seither aber schon wieder Golf gespielt. Mit Handicap 18 bin ich immer noch ganz zufrieden, obwohl ich früher besser war. Mit dem Laufen geht es wieder gut, und bis zur bevorstehenden Tournee bin ich bestimmt wieder topfit. Da werde ich jeden Abend drei Stunden auf der Bühne stehen. 
 
Wie schaffen Sie das?
Das ist Adrenalin pur für mich und kein Kraftakt. Der Auftritt vor Publikum ist reiner Spass. Die zwei Jahre vor der Tour empfinde ich hingegen als anstrengend: Da sitze ich tagelang am Computer und feile am Musikprogramm, bis es perfekt ist.
 
Sie wohnen in einer Villa in Florida mitten auf einem Golfplatz. Herrlich, diese Vorstellung!
Klar wohnen wir hier in Palm Beach Gardens wie im Paradies. Es ist immer schwülwarm. Aber wenn man das Paradies sucht, kann man es überall finden. Ich bin auch gerne in Europa. Jeder Ort hat etwas Schönes. Auch die Schweiz: Wenn ich in Zürich aus dem Flugzeug steige und die frische Luft einatme, finde ich das genauso herrlich. Ich mag auch die verschneiten Berge oder den Regen in Hamburg. 
 
Wenn Sie unterwegs sind, werden Sie bestimmt häufig erkannt. Können Sie irgendwo noch in Ruhe spazieren gehen?
Das geht schon. Gerade in der Schweiz sind die Leute zurückhaltend. Wenn sie mich auf der Strasse erkennen, tuscheln sie leise über mich, kommen aber nicht auf mich zu. Ich gebe aber gerne Autogramme. Meine Fans sind auch meine Freunde. Ich habe da keine Berührungsängste.
 
Den gesamten Text mit Antworten auf folgende Fragen lesen Sie in der Ausgabe 44/2012 vom 1. November 2012:
   

  • Ihre erste Frau starb 1997 an Krebs. Ihre jetzige Frau ist 30 Jahre jünger als Sie. Christine ist immer an Ihrer Seite. Macht der Altersunterschied keine Probleme?

     

  • Sie sagen, dass man auch im Alter noch mit der Zeit gehen sollte. Aber nicht jeder ältere Mensch ist ein Partykönig wie Sie

     

  • Sie haben mal für Elvis Presley ein Lied komponiert. «Fool» hiess das Stück. Wie kam es dazu

     

  • Ihre Tournee heisst «Einmal noch». Macht Sie dieser Ausdruck nicht wehmütig?
     

  
2013 ist James Last auf grosser Tour und kommt am 10. Mai in die Basler St. Jakobshalle (Tickets unter www.ticketcorner. ch). Zuvor ist er am 10. November im «Musikantenstadl» zu Gast (SF 1, 20.15 Uhr). Einen Tag zuvor erscheint sein bisher nie veröffentlichtes, 1969 produziertes «The America Album».