Isabella Schmid: «Ich wäre eine konservative Mama»

Wenn sie in der Telenovela «Lena» ihr Filmbaby in den Armen hält, packen die Schauspielerin schon mal Muttergefühle. Doch noch widersetzt sie sich dem Druck, an Nachwuchs denken zu müssen.

 
Es ist eigentlich ein Seltenheitsbild: Isabella Schmid (40) steht in der Küche ihrer kleinen, aber gemütlichen Altbau¬wohnung in Berlin-Charlottenburg und bereitet sich einen Tomatensalat zu. «Das hier ist seit 14 Jahren meine Höhle, in die ich mich ab und zu zurückziehe», sagt sie. «Hier entspanne ich mich, wenn ich in der Nähe arbeite.» In letzter Zeit ist die Wohnung allerdings eher verwaist. Denn für ihre Figur der kecken Polizistin Gaby in der Telenovela «Lena – Liebe meines Lebens» (werktags, SF 1, 16.55 Uhr) steht sie in Köln vor der Kamera. Und da zieht es sie natürlich in ihr anderes Domizil nach Brühl bei Köln – in die 5 1/2-Zimmer-Wohnung zu ihrem langjährigen Lebenspartner, dem griechischstämmigen Anwalt Christos Mantas (38).
Ihm zuliebe möchte sie nun endlich auch die griechische Sprache beherrschen, und so wird sie nach dem letzten «Lena»-Drehtag im Juni für einen mehrmonatigen Sprachaufenthalt nach Athen reisen. Es sei denn, es lockt ein verführerisches Rollenangebot. Denn Isabella ist ein fester Wert in der deutschen Schauspielwelt geworden: Vor «Lena» drehte die Zürcherin, die mit der RTL-Serie «Hinter Gittern» den Durchbruch schaffte, zwei Filme, die bald bei uns im Kino starten: In der Komödie «Die Relativitätstheorie der Liebe» ist sie mit Katja Riemann zu sehen. «Das war ein tolles Erlebnis, mit einer so wunderbaren Schauspielerin zu arbeiten. Aber ich bin ebenso stolz auf ‹Fliegende Fische müssen zurück ins Meer› der Schweizer Regisseurin Güzin Kar an der Seite von Meret Becker.»
 
Sieht man sie in «Lena» mit ihrem Filmbaby auf dem Arm, folgt natürlich unweigerlich die Frage, ob es privat nicht auch bald an der Zeit ist, Mutter zu werden. Zumal sie ihren 40. Geburtstag gerade hinter sich hat und mit Christos auch schon seit 13 Jahren fest liiert ist. «Ich schütze mich rigoros vor dem Druck, an Nachwuchs denken zu müssen», antwortet sie erst abwehrend. «Aber ich gestehe, dass mich schon Muttergefühle packten, als ich beim Dreh den kleinen Benjamin im Arm hielt.»
 
Könnte sie sich denn vorstellen, wie ihre Serienfigur arbeiten zu gehen, während der Mann für Baby und Haushalt sorgt? «Oh, nein!», antwortet sie laut lachend. «Dass der Papa mithilft, ist in Ordnung, aber dass er ganz zu Hause bleibt, fände ich wohl irgendwann zu unmännlich. Ausserdem bin ich, was die Mutterrolle betrifft, recht konservativ eingestellt.» Ist das auch der Fall, wenn es ums Heiraten geht? Isabella überlegt sich die Antwort einen Moment, bevor sie sagt: «In einer gewissen Weise schon, denn ich finde, der Mann muss die Frau fragen und nicht umgekehrt. Und das hat Christos noch nicht getan. Ich dachte immer: Hochzeit und Kinder, das passiere alles, bevor ich 40 bin. Da habe ich mich halt getäuscht.»
 
Um so schöner, wenn sie es noch vor sich hat: Denn was nicht ist, kann ja schon bald passieren!