Ihre magische Rückkehr

Schwedens Kultband tritt wieder auf – dank ausgeklügelter Technik. Ein Herzensprojekt, das jetzt in Anwesenheit des Quartetts Premiere gefeiert hat.

Als ob eine Zeitmaschine da nachgeholfen hätte: In London stehen Abba wundersam verjüngt auf der Bühne – wie man die schwedische Popband aus den späten 70er-Jahren in Erinnerung hat. Obwohl die Show «Abba Voyage» live ist, stehen nicht die echten Mitglieder, begleitet von einer zehnköpfigen Band, im Rampenlicht. Es sind ihre digitalen «Stellvertreter», sogenannte Avatare, die dank ausgeklügelter Technik zu sehen sind. «Es war einfach magisch!», freute sich Björn Ulvaeus (77) nach der Premiere. «Es hat wirklich, wirklich funktioniert. Das Publikum lässt sich darauf ein, sieht die Figuren als lebendige Wesen.»

Fünf Jahre Produktionszeit hat es für die Abba-Show gebraucht. Der intensive Teil für Björn, Anni-Frid Lyngstad (76), Agnetha Fältskog (72) und Benny Andersson (75), die von Anfang an ins Projekt miteinbezogen waren, dauerte «nur» fünf Wochen. Ihr Einsatz: Sie steckten in verkabelten Spezialanzügen, damit jede Bewegung aufgezeichnet werden konnte, und performten 20 ihrer grossen Er-folge (inklusive zwei Songs ihres Comeback-Albums «Voyage») vor 160 Kameras. Fast 40 Jahre nach ihrem letzten gemeinsamen Auftritt: «Es sah aus, als ob sie im Nu wieder in ihrer alten Dynamik waren», sagt Bennys Sohn Ludvig (40), der einer der Produzenten ist und dies mitverfolgt hatte. Das Resultat sei nun aber nicht etwa ein originales Abba-Konzert von einst. «Das ist nicht nostalgisch verpackt, sondern komplett 2022, aufgeladen mit dem Gefühl von heute. Es kommt alles aus Abbas tiefstem Herzen.»

Was auch Schwedens Königspaar Carl XVI. Gustaf und Silvia gefiel, der die Gruppe vor ihrer Hochzeit 1976 «Dancing Queen» gewidmet hatte: Sie zählten zu den Premierengästen und sollen, so wurde beobachtet, auch begeistert mitgetanzt haben.