Sonja Hasler
Ihr Kraftort in den Bergen
Raus aus der Stadt, ab in die Höhe! In ihrem Chalet kann die Moderatorin so richtig abschalten. Die Füsse legt sie aber nicht hoch: Sie verwandelt sich in eine echte Handwerkerin – und muss zudem herzige «Flohhaufen» in Schach halten.
Jedes Mal, wenn ich hier oben sitze, denke ich, dass es ein Geschenk ist», sagt Sonja Hasler (53) und lässt ihren Blick über die prächtige Berglandschaft in Arvenbüel SG schweifen.
Vor zwei Jahren erwarb die Moderatorin der Talksendung «Persönlich» auf Radio SRF 1 das Chalet in der Gemeinde Amden. Seither geniesst sie ihre Freizeit hier oben, so oft sie kann. «Besonders in der Corona-Situation», ergänzt Hasler, die in Zürich lebt. «Einfach raus aus der Stadt, hinauf in die Berge, das brauche ich.»
Und gerade während des Lockdowns wurde das Chalet noch wichtiger für sie – als Zeitvertreib: «Ich habe viel daran handwerklich gearbeitet.» Unter Anleitung eines befreundeten Schreiners im Dorf schliff sie die gesamte Terrasse neu, strich die Fensterläden frisch. «Das hat meine Begeisterung fürs Handwerkliche wieder erwachen lassen.» Denn: Schon als Kind arbeitete die Journalistin gerne mit der Laubsäge. «Zum Geburtstag habe ich mir mal eine Hobelbank gewünscht», verrät sie und lacht. «Das fanden alle in meiner Familie recht komisch.» Trotzdem sei sie nicht sehr begabt, «vor allem, was feine Dinge angeht». Hier bei der «Hausrenovierung» sei das zu ihrer Überraschung anders gewesen und habe ihr viel Spass gemacht.
Doch nicht nur das Handwerken, auch das Skifahren gehört seit Kindheitstagen zu ihren Leidenschaften. «Schon mit zwei, drei Jahren stand ich auf den Ski, eine Zeitlang wollte ich gar Skirennfahrerin werden», erinnert sie sich. «Ich liebe es, im Tiefschnee zu fahren. Wenn es schönes Wetter ist, der frische Schnee mir ins Gesicht spritzt – mega!»
Eine Begeisterung, die sie auch teilt: Seit 2015 ist sie Skilehrerin für Kinder und Erwachsene. Früher an der Lenk BE, heute in Amden Arvenbüel. «Da wir hier unser Chalet haben, fragte ich Skischulleiter Beat Gmür an, ob ich als Skilehrerin arbeiten könne. Jetzt war ich die erste Saison hier, und es war toll», schwärmt sie. «Leider ging diese am 14. März schon wieder zu Ende», fügt sie wehmütig an. «Aber ich freue mich nun umso mehr auf den nächsten Winter!»
Ob es denn nicht anstrengend ist, so viele Kinder um sich zu haben? «Klar, ich muss ja den Flohhaufen zusammenhalten», gibt sie zu. Wenn man endlich mal mit allen oben ist, fährt der Erste schon wieder runter. Sonja Hasler, die in einer Partnerschaft lebt und keine Kinder hat, lacht. Es sei eine tolle Ergänzung zu ihrem Hauptberuf. «Da bin ich am Lesen, Schreiben, Recherchieren – alles total kopflastig. Das hier ist das Gegenteil und gefällt mir sehr.»
Seit sechs Jahren übernimmt die Bernerin einmal im Monat die Moderation von «Persönlich», daneben arbeitet sie als Produzentin der «Morgensendung» von Radio SRF 1. Zuvor präsentierte sie die Politiksendung «Arena», bis sie sich 2014 zu einem Sabbatical entschied. «Ich hatte nach zehn Jahren beim Schweizer Fernsehen einfach grosse Lust, einmal eine Pause einzulegen. Und ich genoss es, nicht immer in die Schminkabteilung gehen zu müssen.»
Seither kehrte sie nicht mehr an den Bildschirm zurück – bis jetzt, denn seit Januar ist «Persönlich» auch im TV zu sehen (siehe unten). «Es ist fast schon ein Déjà-vu. Wenn ich reinkomme, kenne ich praktisch alle», sagt Sonja Hasler und lacht. Die Fernsehauftritte seien in Ordnung, Blut geleckt habe sie aber nicht. «Weitere TV-Moderationen stehen aktuell nicht auf dem Plan.» Nach einer Pause fügt sie an: «Ich bin einfach glücklich, wie es ist, und dankbar, dass ich gerade in den heutigen Zeiten überhaupt arbeiten darf – ob bei SRF, als freie Moderatorin, als Skilehrerin – oder auch nur an meiner Terrasse.»
Jetzt auch im TV
Es ist die bekannteste Live-Talksendung von Radio SRF 1: «Persönlich» (sonntags, 1o Uhr). Abwechselnd laden Sonja Hasler, Daniela Lager, Dani Fohrler und Christian Zeugin darin jeweils zwei Gäste zum Gespräch ein. Seit Januar gibt es die Sendung auch im TV zu sehen – immer sonntags um 16.20 Uhr und montags um 22.55 Uhr auf SRF 1.