Ihr grosses Danke an die Mama

Peinlichkeiten und sogar Morddrohungen: Die Mutter der Moderatorin betrachtet den Ruhm ihrer Tochter mit Skepsis. Aber sie war immer für sie da.

Grosse Liebe, kleine Konflikte: Kaum eine Bindung ist so besonders wie die zwischen Mutter und Tochter. Das erlebt auch Birgit Schrowange (61) mit ihrer Mama Helene (85). «Wir haben zu vielen Themen kontroverse Meinungen. Das sorgt für Zündstoff, zumal wir beide ziemliche Dickköpfe sind», sagt die RTL-«Extra»-Moderatorin. «Aber am Ende sind wir überglücklich, dass wir einander haben.» In ihrer Zeitschrift «Birgit» sagt sie ihrer Mama deshalb Danke – und bittet sie zum Interview.

Birgits «Flucht»
«Ich war ein Nestflüchter, wollte raus aus unserem 400-Seelen-Dorf, mir war dieses Leben zu eng», erzählt Schrowange. Mit 19 ging es ab nach Köln. Trotz Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notargehilfin wurde sie erstmal «nur» Stenotypistin beim WDR. Hauptsache Fernsehen. «Mutter war entsetzt!» Helene bestätigt: «Du hast es uns nicht immer leicht gemacht. Du hattest eine gute Lehre, wärst übernommen worden. Und dann wirfst du alles hin. Das war schwer für uns.»

Ungeliebte Aufmerksamkeit
Als Birgit mit pinken Haaren von Köln nach Hause ins Sauerland kam oder beim Schützenfest spontan auf der Bühne sang, schämte sich ihre Mutter. «Ich fand das schlimm. Ich habe gesehen, wie die Leute den Kopf geschüttelt haben. Wenn man prominent ist, hält man sich besser etwas zurück.» Sie lebe in einem Dorf, da sei ihr wichtig, was die Leute denken. «Sonst bist du der Aussenseiter.»

Morddrohungen
Während zehn Jahren wurden Birgit Schrowanges Eltern mit schlimmen Briefen terrorisiert. Helene: «Morddrohungen. Wenn du mal wieder in der Zeitung warst, lagen Ausrisse davon in den Briefen, die Bilder waren völlig verunstaltet. Richtig unheimlich. Wir erstatteten Anzeige.» Schliesslich kam heraus, dass ein Arbeitskollege ihres Vaters dahintersteckte.

Stolze Eltern
Trotz den Schattenseiten sagt Helene: «Man gewöhnt sich an alles. Das Gute ist: Papa und ich sind ja auch stolz auf dich. Du bist bodenständig und immer gerne nach Hause gekommen. Wir sehen all deine Sendungen. Papa schreibt die Quoten auf. Aber wir kritisieren dich auch, wenn du über irgendeinen Quatsch berichtest.»

Heiraten
Helene und ihr Mann mussten  sich damals das Ja-Wort geben, weil Birgit unterwegs war. «Was meinst du», fragt die Moderatorin, die nie den Bund fürs Leben schloss, «soll ich meinen Frank heiraten?» Seit zwei Jahren ist sie mit dem Schweizer Geschäftsmann liiert. «Ach, ihr kennt euch doch noch gar nicht so lange», winkt ihre Mutter ab. «Heiraten ist heute doch nicht so wichtig.»

Dankbarkeit
Birgit sei sehr grosszügig, erzählt Helene, so habe sie ihre Eltern etwa auf viele Kreuzfahrten eingeladen: «Du hast uns die ganze Welt gezeigt.» Dafür habe sie sich um ihren Sohn Laurin (18) gekümmert, als 2006 die Beziehung zu dessen Vater, Markus Lanz (50), zerbrach, kontert Birgit. Und sie habe sie einst ziehen lassen, unterstütze sie, bringe bei Besuchen immer noch Essen mit. «Einfach für alles: Danke, Mama!»