«Ich wünschte, Mama wäre hier, um mich zu sehen»

Ihre Familiengeschichte ist überschattet von tragischen Ereignissen. Jetzt erzählt die Milliardenerbin erstmals, wie sehr sie ihre Mutter vermisst und gibt Ein­blicke in ihre verletzte Seele. Aber sie spricht auch darüber, wie glücklich sie mit ihrem Doda ist. Bald feiert das Paar seinen 10. Hochzeitstag.

Die Vorzeichen für ein unbeschwertes Leben standen denkbar schlecht. Dass die Ehe von Athina Onassis’ (30) Eltern nicht wirklich auf Liebe basierte, ist bekannt. Ob sich ihr Vater Thierry Roussel (62) tatsächlich dafür bezahlen liess, dass er ihrer Mutter, Milliardenerbin Christina Onassis, ein Kind schenkte, sei zwar dahingestellt. Fakt ist: Das Paar trennte sich kurz nach Athinas Geburt, deren Halbbruder Erik (aus Roussels Beziehung mit Gaby Landhage, die er später heiratete) ist gerade mal sechs Monate jünger als sie selbst! Athina war drei Jahre alt, als ihre depressive Mutter im Alter von 37 Jahren an einem Herzinfarkt starb.

«Ich habe gelitten, aber heute bin ich sicher, dass meine Mama mir aus dem Paradies zuschaut», sagt Athina jetzt in einem ihrer seltenen Interviews mit der italienischen «Vanity Fair». «Und», so die passionierte Springreiterin weiter, «bei Turnieren stelle ich mir jeweils vor, sie sitzt im Publikum. Bei diesem Gedanken geht es mir gut.» Ihr ganzes Haus sei voll mit Fotos und Dingen, welche Christina gehört haben. «Wie könnte ich sie je vergessen? Ich bin damit aufgewachsen, mich mit ihrer Abwesenheit auseinanderzusetzen. Aber auch mit ihrer unvermeidbaren Präsenz. Ich wünschte, sie wäre hier, um mich zu sehen. Ich bin sicher, sie wäre glücklich.»

Tatsächlich wäre Christina Onassis wohl mehr als zufrieden mit dem, was aus ihrer Tochter geworden ist. Vor allem würde sie sich darüber freuen, dass Athina das gefunden hat, was ihr selbst verwehrt blieb: echte Liebe. Als Alleinerbin des Milliardenvermögens ihres Grossvaters, dem griechischen Reeder Aristoteles Onassis, war die Chance, an einen «Goldgräber» zu geraten also an einen Mann, der nur auf ihr Geld aus ist relativ hoch. Und anfangs sah es auch ein bisschen danach aus. Schliesslich war Athina erst 17, als sie den zwölf Jahre älteren Springreiter Alvaro de Miranda Neto, genannt Doda, kennenlernte. Der Vater einer Tochter hatte sich gerade von seiner ersten Frau getrennt. Schlechte Voraussetzungen für eine Beziehung.

Aber allen Unkenrufen zum Trotz feiern Athina und Doda am 3. Dezember ihren 10. Hochzeitstag. Dass er kein Erbschleicher ist, macht Doda in einem Interview mit der spanischen «Hola» klar: «Athina ist die Erbin, ich bin nur ihr Mann. Und wenn wir irgendwann ein Kind haben, wird es Erbe oder Erbin sein. Ich habe mit dem Onassis-Vermögen nichts zu tun.» Dass sie ein gemeinsames Baby möchten, ist für Doda offenbar klar. Seine Tochter Viviane (15) lebt gemeinsam mit dem Paar auf seinem Anwesen in Belgien, ihr Verhältnis zu Athina ist sehr eng. Vermutlich auch, weil die beiden das gleiche Schicksal verbindet: Vivianes Mutter Cibele Dorsa beging 2011 mit 36 Jahren Suizid. Auch ihr Sohn Fer-nando (19), aus einer früheren Beziehung, ist oft bei seinem Stief-vater und dessen Frau in Belgien.

Dort leben sie sehr normal, wie Doda erzählt: «Luxus langweilt uns.» Dass sie ein Sozialleben pflegt, ist für Athina indes nicht selbstverständlich: «Ich war sehr verschlossen und dachte, ich müsste mich vor der Neugier der Leute schützen. Aber mit Dodas Hilfe habe ich mich geöffnet. Ich könnte auf alles verzichten, nur auf ihn nicht!» Fehlt zum perfekten Glück also nur noch ein Baby? Nicht ganz. Athinas Traum: eine Olympiamedaille 2016 in Rio. Dafür muss auch der Babywunsch noch eine Weile warten. «Alle reden immer nur von ihrer Familie», sagt Doda. «Es wäre schön, wenn Athina noch beweisen könnte, dass sie selbst etwas Grosses leisten kann.»