«Ich versuche es mit Meditation»

Der «Arena»-Moderator erzählt von seiner Auszeit und wie er seine Batterien auflädt. Er sagt aber auch, was er von Comedian Jonny Fischer lernen will.

Ein Café in Zürich, das auch eine Bar ist, hier macht Sandro Brotz (53) am Montag meist Homeoffice. Der Eingangsbereich ist gut gefüllt, er sitzt hinten, allein, in hellem Licht, wie in der «Arena».

Anders als dort, wo er stets einen dunkel­blauen Anzug trägt, ist sein Look locker, das Hemd weiss. Er arbeite hier, erklärt Brotz, um Job und Privates besser zu trennen. Das wird bald noch wichtiger, denn  zusätzlich moderiert er ein neues Format, dreimal am Mittwoch, zum ersten Mal am 20. September: «Bitte auf den Punkt!»

GlücksPost: Wie war die Stimmung vor der ersten «Arena»-Aufzeichnung nach der Sommerpause?

Sandro Brotz: Professionell, aber angespannter als auch schon. Und weil mir wichtig ist, dass wir jeweils in einer guten Atmosphäre starten, rede ich vorher mit meinen Gästen über alles andere als die «Arena». Dieses Mal fragte ich, was für Souvenirs sie aus den Ferien mitbrachten.

Dafür war Ihre Uhr noch in den Ferien – Sie haben überzogen …

Masslos! (Lacht.) Geplant waren 85 Minuten, am Schluss waren es 94, weil ich während der Sendung entschied, dass auch die Präsidentinnen und Präsidenten der kleineren Parteien zu jedem Thema etwas sagen sollen. Eine «Arena» mit den Parteispitzen ist immer etwas staatstragender als eine reguläre. 

Und auch etwas zahmer, oder?

Mag sein. Aber als Auslegeordnung fürs Publikum finde ich’s gut, so einzusteigen, die Themen und Positionen dazu auf den Tisch zu legen. Nun folgt die Chance zur Vertiefung in den Wahl-«Arenen», wo wir auf Zuwanderung, Aussenpolitik/Ukraine, Energie/Klima und Altersvorsorge fokussieren. Da wird es sicher lauter zu- und hergehen. 

Finden Sie das gut?

Eine «Arena» ist eine «Arena», der Tonfall ist hart in der Sache, aber fair im Umgang. Auf den Mann oder die Frau zu spielen, gefällt mir nicht – und wenn es passiert, spreche ich das auch an.

Diskutieren Frauen anders?

Ich habe die eine oder andere Frauen­runde erlebt und finde, dass man da we­niger auf die persönliche Ebene geht, aufmerksamer zuhört, einander weniger unterbricht. Es ergibt sich eher eine Diskussion als bei männlichen Alphatierchen.

Worüber Sie wohl ununterbrochen reden könnten, ist «Bitte auf den Punkt!», Ihre neue Sendung. Worum geht es da genau?

Jeweils zwei Präsidenten bzw. Präsidentinnen von SVP, FDP, SP, Mitte, den Grünen und Grünliberalen beantworten hinter­einander Fragen aus dem Publikum. Ich hoffe, dass diese herausfordernd sind und mutig, sonst motiviere ich sie schon dazu. Der Name ist Programm: Wenn eine Parteichefin oder ein Parteichef ausweicht, fordere ich eine Antwort auf den Punkt ein.