
Meline hat ihren Opa fest im Griff. «Sie ist unser Goldschatz und Sonnenschein», schwärmt Kliby.
Urs Kliby
«Ich schenke meinen Enkelkindern viel Zeit und Liebe»
An Heiligabend feiert er seinen 65. Geburtstag. In den Ruhestand tritt der beliebte Bauchredner aber noch nicht – obwohl seine Opa-Pflichten erste Priorität haben.
Zufrieden brabbelt die Kleine vor sich hin, quietscht vor Vergnügen, als sie geknuddelt wird. Bei Urs und Ruth (69) Kliby ist Omi- und Opi-Tag und alles dreht sich um die acht Monate alte Meline. «Wir freuen uns riesig über das vierte Enkelkind. Es ist ein richtiger Sonnenschein», sagt Kliby. Damit Michel (44) und seine Lebenspartnerin Eliane (35) in Ruhe ihre Weihnachtseinkäufe erledigen können, kümmern er und seine Frau sich gerne ein paar Stunden um das süsse Mädchen. Auch die Zwillinge Colin und Noah (13) sowie Jamie (12), die aus früheren Beziehungen ihres Sohnes stammen, sind bei den Grosseltern jederzeit herzlich willkommen. Es sei eine grosse Patchwork-Familie, die prima harmoniere, sagt der Ostschweizer. «Wenn die Enkel bei uns sind, muss alles andere warten. Sie haben erste Priorität. Wir möchten den Kindern viel Zeit und Liebe schenken. Das ist wichtiger als alle materiellen Geschenke», erzählt er weiter.
Zeit fürs Privatleben nimmt sich der populäre Bauchredner nun immer mehr. In den Ruhestand tritt Kliby, der am 24. Dezember seinen 65. Geburtstag feiert, aber noch nicht. Er kenne viele Künstler, die mit 65 Jahren offiziell ihre Karriere beenden, Abschiedstourneen machen, aber zwei, drei Jahre später doch wieder auf die Bühne zurückkehren. «Ich mache weiter, reduziere jedoch die Anzahl Auftritte und gönne mir im Sommer eine Pause von zwei Monaten», sagt Kliby.
Er stehe dazu, dass er das Lachen und den Applaus des Publikums noch brauche. Kliby und seine Caroline sind Kult. Auch nach 42 Jahren im Showbusiness darf sich das Lachpaar der Nation über volle Häuser freuen. «Viele Leute erzählen mir, sie seien mit meinen Sprüchen gross geworden. Diese Fans besuchen nun mit ihren eigenen Kindern Auftritte von mir.» Wenn er aber merken würde, dass ihn das Publikum nicht mehr wolle, dann höre er auf. Er traue sich zu, den richtigen Zeitpunkt zu spüren, stellt Kliby fest. Das Erreichen des Rentenalters macht ihm keine Probleme. Jeder Lebensabschnitt habe etwas Schönes. Jetzt schalte er einen Gang zurück und nehme es ruhiger. Akzeptieren müsse er, dass es im Alter halt überall etwas zwicke. «Ich spiele seit 30 Jahren Tennis. Im Herbst ist bei einem Schlag meine Sehne gerissen. Wegen der kaputten Schulter darf ich meinen Lieblingssport vorerst nicht mehr ausüben», bedauert der Künstler. Möglicherweise folgt im Januar sogar eine Operation.
Den Geburtstag feiert Kliby wie jedes Jahr am Nachmittag im Kreis von lieben Freunden und am Heiligabend alleine mit seiner Frau bei heissem Fleischkäse und Kartoffelsalat. Und was macht er mit der ersten AHV? «Ich habe eine schöne Städtereise gebucht und überrasche meinen Schatz damit», sagt Kliby und nimmt seine Frau in den Arm. «Dass ich mit Ruthli schon 45 Jahre zusammen sein darf, ist mein grösstes Glück. Auch für sie habe ich nun mehr Zeit!»