«Ich sage, was ich denke – frei Schnauze!»

Solange ich Spass habe an dem, was ich tue, werdet ihr mich nicht los», stellt Daniela Katzenberger gleich zu Beginn klar und lacht. Als sie 2009 in der Vox-Reihe «Auf und davon» erstmals auf der Bildfläche erschien, war sie für viele  nur ein neues Reality-Sternchen: eine dralle, redselige Blondine, die sich bei Hugh Hefner für den «Playboy» bewerben wollte. Was kaum einer gedacht hätte: 14 Jahre später ist die inzwischen 36-Jährige noch immer da. Und wie! 

Am 21. 6. startet die fünfte Staffel von «Familienglück auf Mallorca» (20.15 Uhr, RTL 2). Zuvor war sie schon in diversen anderen Dokusoaps zu sehen. Die «Katze» – das müssen selbst ihre schärfsten Kritiker zugeben – ist ein Phänomen. Wie kann sich eine Frau, die vor allem dank ihrem Doppel-D-Silikon-Décolleté und den wasserstoffblonden Haaren berühmt wurde, so lange halten? 

Nun, dass ihr erstes Buch «Sei schlau, stell dich dumm» heisst, ist bestimmt kein Zufall. Längst ist sie zur umtriebigen Geschäftsfrau und Werbeträgerin geworden: Sie designt Shirts, Tassen und Kissen, brachte mehrere Songs raus und hat in Serien wie «Alarm für Cobra 11» oder «Die Martina Hill Show» bewiesen, dass sie mehr kann als nur mit den Wimpern zu klimpern. Für ihre Hauptrolle in der TV-Komödie «Frauchen und die Deiwelsmilch» (2014) wurde sie sogar vom «Spiegel» gelobt. «Die Katze ermittelt im ‹Tatort›! Das wär doch eine tolle Schlagzeile.» Nur zu gerne würde sie mal wieder schauspielern, schwärmt sie und liefert auch gleich den passenden Titel: «Tatort Mallorca».

Hier lebt die gebürtige Ludwigshafenerin seit über zehn Jahren. An ihrer Seite: Ehemann Lucas Cordalis (55), Tochter Sophia – und regelmässig auch ein Kamerateam von RTL 2, das ihren Alltag begleitet. Gezeigt wird bewusst nicht nur die Schokoladenseite des Promilebens. So lag ein Thema der neuen Staffel auf der Hand, das wochenlang die Gazetten und Postillen beherrschte: die Trennung ihrer Mutter Iris von Stiefvater Peter. «Es war keine leichte Zeit für uns alle», sagt Katzenberger für einmal knapp.

Dass in der Dokusoap auch ihre siebenjährige Tochter Sophia zu sehen ist, sorgt regelmässig für Empörung. Nun schaltet sich Ehemann Lucas ein, der als Sohn von Schlagersänger Costa Cordalis († 75) selbst in der Öffentlichkeit gross wurde: «Meine Eltern sind damit ganz selbstverständlich umgegangen und haben uns Kinder nie versteckt.» 

So will es das Ehepaar auch mit Sophia handhaben. «Aber wir achten genau darauf, wie sie gezeigt wird, und es ist uns super wichtig, dass sie nur mitmacht, wenn sie Lust hat.» Zudem gebe es Grenzen. Wenn sie etwa ihre Tochter von der Schule abholen, laufe nie eine Kamera. Das Ganze passiere ohne jeglichen Zwang, schliesslich habe Sophia die Gene ihrer Eltern geerbt!

«Dass ich schon so lang in dieser verrückten Medienwelt lebe», sinniert Daniela Katzenberger, «kann ich manchmal kaum fassen.» Ist der Erfolg auch Genugtuung für die Häme, die sie in den letzten Jahren immer wieder einstecken musste? «Mir ist es völlig egal, wie andere Leute mich wahrnehmen. Ich bin so, wie ich bin, und ich sage, was ich denke – frei Schnauze!» 

Was ihr dabei zugutekommt, sei ihre Bodenständigkeit. Bodenständig?! Dieses Attribut will bei all dem rosa Plüsch, Glitzer und Make-up so gar nicht passen. Doch Daniela Katzenberger meint es ernst: «Ich brauche keinen grossen Luxus, ich weiss genau, wo ich herkomme und dass mein Leben und die Karriere keine Selbstverständlichkeit sind.»

Nach so vielen Jahren im Rampenlicht falle es ihr aber schwer, sich ein Leben in «Normalität» vorzustellen. Doch irgendwann komme der Zeitpunkt, wo sie einfach wieder «privat sein» will. «Staffel 42 von ‹Die Katze im Altersheim› ist sicher keine Option für mich.»