«Ich muss niemandem mehr etwas beweisen»

Die TV-Moderatorin findet nach ihrer Zeit in Dubai zurück in die Schweiz und zu ihren Wurzeln. Nun freut sie sich darauf, das Osterfest gemeinsam mit ihrer Familie wieder in der Heimat feiern zu können.

Sie ist zurück in ihrem alten Leben! Nach elf Jahren in Dubai wohnt Jeanette Macchi (50) wieder in ihrem Haus im Zürcher Unterland und führt durchs «Fenster zum Sonntag» auf SRF 1 – genau wie vor der Zeit, die sie mit ihrer Familie in den Vereinigten Arabischen Emiraten verbracht hat. «Es war wunderschön», schwärmt sie. 

Die Arbeit ihres Ehemanns, Patrick Macchi (53), führte Jeanette Macchi im vergangenen Jahr zurück in die Heimat: Der Pilot hat hierzulande eine neue Stelle angetreten. Auch für ihren jüngsten Sohn kam der Umzug zum perfekten Zeitpunkt, Aron (16) hat im Sommer die Lehre als Polymechaniker mit Berufsmatur angefangen. Nur der 18-jährige Elio bleibt vorerst in Dubai. «Im Juni hat er seine Abschlussprüfungen.» Bis es so weit sei, wohne er bei guten Freunden des Ehepaars. Für sie sei diese Distanz nicht einfach, erklärt die TV-Moderatorin. «Er fehlt uns schon sehr, aber ich muss lernen, loszulassen.»

An das Leben in Dubai, einem Land, das für rückständige Frauenrechte bekannt ist, musste sich Macchi erst ge­wöhnen. «Auf meinem Visum stand am Anfang, dass ich Hausfrau sei und nicht ­arbeiten dürfe.» Als sie schliesslich die Ausbildung zur Immobilienmaklerin ­begann, musste der ­Ehemann bestätigen, dass er damit ein­verstanden sei. Auch das Umschreiben des Führerscheins für Lastwagen sei heraus­fordernd gewesen. Sie erklärt: «Die Behörden wollten das nicht erlauben: Frauen dürfen da eigentlich keine Lastwagen fahren.» Doch um ihre Lizenz nicht zu verlieren, war sie auf den neuen Ausweis angewiesen. «Mit ­etwas Charme und Hartnäckigkeit klappte es dann doch.»

Ansonsten habe sie sich aber kaum eingeschränkt gefühlt. «Im Gegenteil, in der Schweiz habe ich nachts alleine mehr Angst als in Dubai», fügt die 50-Jährige an.

Dass sie zurück in der Heimat wieder in ihrem alten Job Fuss fassen konnte, war laut Jeanette Macchi «göttliches Timing». «Mir war klar, dass ich wieder moderieren will, aber auch Radio hätte mich gereizt.»