«Ich hatte höllische Schmerzen»

Es passierte beim täglichen Sport: Der Jüngste des Trio Eugster zog sich eine Rücken­verletzung zu und konnte ­weder stehen noch gehen. Dank Spezial-Ärzten ist er ­wieder geheilt.

Der Zwick war heftig. Aber Vic Eugster (75) fuhr mit seinen Turnübungen fort. Zwei Tage später wurden die Schmerzen derart stark, dass er sich von seiner Frau Tosca in den Notfall des Zürcher Triemli-Spitals einliefern lassen musste.

«Die Antwort der Ärzte fiel schnell aus: Bandscheibenvorfall», erzählt Vic Eugster. «Man spritzte mir Cortison gegen die ärgsten Schmerzen, und ich musste zehn Tage im Spital bleiben. Danach wurde es aber nur kurz etwas besser.» Die Schmerzen kamen wieder. Vic rief beim Schweizerischen Paraplegiker Zentrum in Nottwil LU an und bekam dort einen Termin.

«Ich war in Nottwil wie in einer anderen Welt», erinnert er sich. «Dort werden keine voreiligen Prognosen erstellt. Ich lernte, dass es neun verschiedene Arten von Schmerzen gibt und für jede Art von Schmerz einen Facharzt. Sechs dieser Ärzte sassen mit mir am Tisch.» Die zwei letztendlich für ihn zuständigen Ärzte entschieden sich für eine Spritze in den Rücken. «Es war kaum zu glauben, aber von einem Tag auf den anderen war ich schmerzfrei!»

Er habe seiner Lebtag kaum Sport gemacht und fand nun, als Pensionär müsse er das nachholen, um auch im Alter fit zu bleiben. «Dabei habe ich allerdings völlig übertrieben.» Wie ein Irrer habe er gerudert, Rumpfbeugen gemacht und Gewichte gestemmt. Bis eben die Sache mit dem Zwick passierte. «Es war verrückt: Ich konnte kaum mehr gehen, alles tat weh, und wenn ich mal sass, konnte ich nicht mehr aufstehen. Es war der pure Horror.»

Vic Eugster weiss, dass er jederzeit zurück nach Nottwil kann, falls die Schmerzen wieder kommen sollten. «Bei der letzten Physiotherapie dort meinte die Therapeutin, eigentlich müsse sie bei mir nichts mehr machen, es sehe alles sehr gut aus. Aber ich könne ihr wenigstens noch ein Autogramm geben.»

Dabei ist das Trio Eugster gar nicht mehr aktiv. Seine Brüder Guido und Alex trifft Vic trotzdem fast täglich im Eugster-eigenen Bürohaus in Dübendorf. Dort betreibt Guido sein Immobiliengeschäft, und Alex komponiert und produziert im eigenen Tonstudio für andere Künstler. Sein Business hat Vic seiner Tochter Simone übergeben. Er geht heute täglich spazieren und geniesst dabei die Natur. Mit seiner übrigen Freizeit freilich wusste er aber nicht mehr viel anzufangen. «Deshalb riet mir meine Frau, doch mal den Keller aufzuräumen.» Dabei richtete er sich gleich noch eine Sauna ein und legte sich im Keller einen Fernseher zu. Und um bequem fernsehen zu können einen Rüttelstuhl «um mich dabei wohlig durchschütteln zu lassen.» Und das ist im Gegensatz zu Vic Eugsters vorherigen sportlichen Aktivitäten total ungefährlich!