«Ich habe noch nie den Hochzeitstag vergessen!»

Am liebsten singt er über die Liebe. Und über dieses unerschöpfliche Thema plauderte der Sänger mit der GlücksPost auch bei seinem Besuch in Luzern.

Es ist so schön hier!» Semino Rossi (53) steht auf dem Balkon eines Zimmers des Hotels Schweizerhof in Luzern und lässt sich die Abendsonne ins Gesicht scheinen. Er atmet tief durch und freut sich über ein paar Minuten an der frischen Luft.

Obwohl er bereits seit 5 Uhr in der Früh unterwegs ist, wirkt der Sänger voller Energie. Und deutlich schlanker als bei unserer letzten Begegnung. «Ich hatte ein paar Kilo zu viel und musste abnehmen», sagt Semino Rossi. Er mache keine Diät, verzichte wenn möglich abends jedoch auf Kohlenhydrate. Und er bemühe sich, weniger Schweizer «Tschokolate» zu essen. Vorwurfsvoll blickt mich der Sänger an. Ich frage ihn, ob ich die Schokoladen-Grüsse aus Luzern wieder mitnehmen soll, die ich ihm mitgebracht habe? «Nein, nein», antwortet er sehr schnell und lacht.

Dem Schlagerstar geht es gesundheitlich bestens. «Ich fühle mich total wohl und bin zufrieden, wie alles läuft. Ich merke, dass den Fans meine neuen Lieder gefallen, und das macht mich glücklich.» Die aktuelle CD «Amor» stellt mit den schönsten Liebesliedern aller Zeiten natürlich auch die Liebe ins Zentrum. Er singe gerne über dieses Thema. «Die Liebe gibt die Kraft für das ganze Leben. Sie ist der Motor, den jeder Mensch zum Leben braucht.»

Er weiss, von was er singt: Im Dezember ist er 24 Jahre glücklich mit seiner Gabi (52) verheiratet. Hat er je den Hochzeitstag vergessen? «Nein, nie!», betont er. Die  Silberhochzeit in einem Jahr möchte der Romantiker mit seiner Frau und den beiden Töchtern gemeinsam feiern. Noch sei es aber zu früh, um dieses besondere Fest zu planen.

Vanessa (17) wie auch Laura (24) wohnen noch zu Hause. Die Ältere studiert Psychologie und macht gerade ihre Doktorarbeit. «Es kann sein, dass sie nächstes Jahr auszieht und ihren eigenen Weg geht. Das ist auch gut so. Es ist schön, die Kinder zu begleiten, bis sie flügge sind», sagt Papa Semino. Es gäbe keine Schule, um das Elternsein zu lernen. Gabi und er hätten ihren Mädchen aber stets Liebe und Respekt vorgelebt.

Das Paar weiss, dass es nicht selbstverständlich ist, dass eine Ehe so lange hält wie ihre. «Die jungen Leute haben wenig Geduld und Verständnis in Bezug auf die Liebe. Sie sind nicht in der Lage, miteinander zu reden und versuchen oft gar nicht, die Liebe zu retten», erklärt er. Es sei ihm wichtig, Gabi seine Gefühle auch im Alltag immer wieder zu zeigen. «Oft sind es nur Kleinigkeiten wie eine spontane Umarmung, ein Kuss vor dem Mittagessen», sagt Semino Rossi. Da er viel unterwegs ist, hängt zu Hause in Tirol viel Arbeit an seiner Frau. Sie kümmert sich um die Kinder, ums Haus und arbeitet zudem in einem 30-Prozent-Pensum in ihrem geliebten Beruf als Hebamme. Immer, wenn er anrufe, sei sie so positiv. Er ist Gabi für ihre selbstlose Unterstützung unendlich dankbar und weiss, dass sie nicht selbstverständlich ist.

Auf jeder neuen CD hat der gebürtige Argentinier einen Titel eingesungen, den er speziell seiner Frau widmet. Dieses Mal hat er sich für den Klassiker von Edith Piaf «La vie en rose» – in Deutsch «Schau mich bitte nicht so an» – entschieden. «Wenn Gabi mich anschaut, kann ich ihrem Blick einfach nicht widerstehen. Das war schon damals so, als wir uns kennenlernten», verrät Semino Rossi und lacht. 

Was hat es mit dem Hit von Cat Stevens «Morning Has Broken», der in der deutschen Version «Schön ist der Morgen» heisst, auf sich? Ist Semino Rossi ein Morgenmensch? «Ja, ich mag den Morgen total gerne!» Wenn er nicht gerade auf Konzerttournee sei, dann stehe er meistens um 7 Uhr auf. Er brauche zum Glück wenig Schlaf. Der Morgen habe etwas Faszinierendes an sich. Die erwachende Natur strahle viel Energie auf den Menschen aus, erzählt er. Und so richtig schön sei der Morgen für ihn, wenn er mit seiner Frau gemütlich frühstücken könne, erzählt der Künstler und seine Augen strahlen vor Glück.