«Ich habe eine wunderbare Familie»

Nach 2016 hat der Skistar nun erneut den Gesamtweltcup für sich entschieden. Die Tessinerin hat sich mit 32 selbst übertroffen und ist auf dem Höhepunkt ihrer Karriere – dank ihrer sportlichen und privaten Konstanz.

Von Aurelia Robles

Am Wochenende war es so weit: Nach einer Saison ohne Verletzung, dafür mit acht Siegen und 16 Podestplätzen, konnte Lara Gut-Behrami (32) als bisher älteste Siegerin die Kristallkugel für den Gesamtweltcup hochstemmen. Nach 2016 schaffte es die Tessinerin heuer das zweite Mal. Daneben beschliesst sie die Saison auch mit den kleinen Kugeln für die Disziplin-Gesamtsiege im Riesen­slalom (erstmals) und Super-G (5-mal!) (die Kugel in der Abfahrt verpasst sie im ­letzten Rennen) – ein Traumwinter für Gut-Beh­rami! «Ich fahre jetzt so, weil ich über Jahre daran gearbeitet habe. Ich veränderte nach meinen Verletzungen Sachen, schaute auf Details, damit alles passt», erklärt sie. «Endlich kommen alle Teile zusammen.»

Es ist der grösste Erfolg in der Karriere der Skirennfahrerin. Seit ihrem Start im Weltcup im Dezember 2007 hat Lara Gut-Behrami sich unter den Augen der Öffentlichkeit zum absoluten Skistar gemausert, sich vom Teenager zur gestandenen Frau ent­wickelt und dem Gegenwind getrotzt. 

Das grosse Liebesglück

Am 18. März 2018 macht sie ihre Beziehung zum damaligen Fussballprofi und Nati-Spieler Valon Behrami (38) öffentlich. Nur wenige Monate später, am 11. Juli, heiratet das Sportlerpaar auf der Terrasse des Ristorante Vetta auf dem Gipfel des Monte Bré oberhalb von Lugano. Mit dabei ist nur die engste Familie. Ihre Liebe gibt der Sportlerin Halt, zeigt ihr neue Perspektiven im Leben auf. «Ich habe das Glück, dass ich daheim eine wunderbare Familie habe», sagt Gut-Behrami. «Ich blicke in die Zukunft und weiss, dass es viel mehr gibt als nur Skifahren. Das relativiert das Ganze vielleicht. Es ist schlussendlich schon auch nur noch ein Sport.» Sie liebe zwar das Gefühl, wenn sie eine Kurve treffe, «aber es gibt noch schönere Sachen im Leben». Über ihren Gatten Valon, der zwei Kinder in die Ehe brachte, schwärmte sie einst: «Dank Valon habe ich mich menschlich ent­wickeln können. Er hat mir ein neues ­Gefühl der Sicherheit gegeben. Ich habe ­gelernt, dass man sich am stärksten fühlt, wenn man Schwäche zeigt.»