«Ich boxe die Angst zur Seite»

Was schon lange vermutet wurde, hat der TV-Star bestätigt: Er leidet an Parkinson. Ganz offen sprach er jetzt über seinen Zustand und seine Ängste. Aber auch über letzte Projekte und die Hoffnung, möglichst gut mit der Krankheit leben zu können.

Natürlich wurde ich immer wieder auf mein Zittern angesprochen und gefragt, woran das liege. Diese Frage stellt man mir jetzt nicht mehr.» Show-Legende Frank Elstner (77) spricht letzte Woche in der ZDF-Talksendung «Markus Lanz» erstmals ganz offen über das, was schon lange vermutet wird: seine Parkinson-Erkrankung.

Bereits vor drei Jahren habe er die Diagnose erhalten, ausser seiner Familie und seinem besten Freund wusste jedoch niemand davon. In der Talkshow demonstriert Elstner mit einem Glas Wasser, wie es ihm geht: Mit zitternder Hand führt er das Getränk zum Mund und trinkt. «Wenn ich die gleiche Nummer mit der rechten Hand mache, hätte ich jetzt geschlabbert.»

Das führe mitunter zu unangenehmen Momenten, wenn etwa das Essen nicht auf der Gabel bleibe. Doch das sei ihm «wurscht». «Ich versuche, die Sache so leicht wie möglich zu nehmen und nicht in Selbstmitleid zu versinken.» Medikamente können Symptome wie das Zittern regulieren.

Vor fünf Jahren habe er die ersten Anzeichen gespürt. Der Arzt habe ihm aber keine genaue Ursache nennen können. «Ich habe das in den ersten beiden Jahren gar nicht ernst genommen.» Erst, als er später in einem Bericht las, dass Parkinson zu Schlafwandeln führen könne. Denn das ist ihm selber auch passiert. «Man muss deswegen nicht verzweifeln, die Krankheit ist nicht tödlich.»

Es werde halt fortlaufend schlechter. «Man ist, wenn man ehrlich ist, heute nicht mehr wie gestern.» Er hoffe, dass seine Rücken- und Gelenkschmerzen nicht zu schlimm würden. Am meisten fürchtet er sich davor, die Selbstbestimmung zu verlieren. «Die Angst ist riesengross, doch ich versuche, sie zur Seite zu boxen.» Er habe auch Angst, irgendwann dummes Zeug zu reden. Eine Demenz sei möglich, aber unwahrscheinlich.

Dank seinem Umfeld – seiner Frau Britta (55) und seinen beiden Töchtern Lena (26) und Enya (22) – fühlt er sich gut aufgehoben. «Ich bin dem lieben Gott wahnsinnig dankbar für das Leben, das ich führe.» Er hat auch ein letztes, berufliches Projekt: Ebenfalls vorige Woche lief auf YouTube die erste Ausgabe seiner Talkshow «Wetten, das war’s ..?», die von Sohn Thomas (48) produziert wird. Elstners erster Gast war Jan Böhmermann (38). Zu Beginn der Sendung sagte der Gastgeber: «Das wird eine meiner letzten Sendungen sein. Denn hier sitzt einer, der sich langsam von seinem Publikum verabschiedet.»