Höllenschmerzen seit dem Kollaps

Bislang wohnte die Schlagersängerin alleine in ihrer Wohnung. Doch da ihr die Gesundheit zu schaffen macht, hat sie entschieden, dass sie Tag und Nacht umsorgt sein möchte.

Mit kecker Föhnfrisur empfängt uns Lys Assia (93) in ihrer schmucken Attikawohnung an der Zürcher Goldküste. Zwergdackel Cindy und der Chihuahua Alyja geben das Empfangskonzert, beruhigen sich aber schnell. Die beiden waren bislang die einzigen Mitbewohner. Damit ist nun Schluss. «Seit meinem Kollaps möchte ich hier nicht mehr alleine leben», erklärt die Schlagerlegende, während Portugiesin Paula Tee serviert.

Beim «Eurovision Song Contest» in Kiew in der Ukraine, wohin sie Mitte Mai als erste Gewinnerin des «ESC» zum Finale eingeladen war, sei es geschehen. «Beim Aufstehen spürte ich einen Knacks im rechten Bein. Es war ein Schmerz aus heiterem Himmel, fühlte sich an wie ein Dolchstoss», erinnert sie sich. Man wollte mich in Kiew ins Spital bringen. Aber wenn schon ins Spital, dann in der Schweiz. Noch vor dem Finale wurde ich vor allen Leuten hinausgetragen und nach Hause geflogen. Ich dachte, das sind meine letzten Tage. Seither habe ich Beschwerden, ja Höllenschmerzen.» Sie verbrachte mehrere Tage zur Abklärung im Spital. «Was es aber genau ist, weiss man leider bis jetzt nicht.»

Paula sei nun den Tag über da, während der Nacht eine Studentin, die ein Zimmer brauchte und hier schlafe. «Sie hat Erfahrung in Pflege und massiert mich auch. So ist immer jemand da, falls mir etwas passieren sollte.» Im Kopf sei sie zum Glück noch völlig da schnell vergessen würde sie nur das Negative. «Wenn aber nur nicht diese Schmerzen wären», meint die Sängerin, die immer gesund gelebt habe. «Ich habe nie getrunken, mich bei Partys immer nur kurz gezeigt. Ich weiss doch, dass ich am nächsten Tag wieder fit und ausgeruht sein muss!» Obwohl sie zerbrechlich wirkt, betont Lys Assia, dass sie schon immer dünn gewesen sei und normal esse. «Damals wie heute wiege ich 42 Kilos.»

Schmerzen hin oder her, Lys Assia ist in einem strikt: «Ich bin keine Pillenesserin; mein ganzes Leben lang habe ich nie Pillen genommen, selbst wenn die Schmerzen noch so stark waren.» Sie müsse aufpassen wegen des Herzens. «Es ist mein Motor.»