Hier sprühen die Funken!

Er liess sich lange ­bitten – und zweifelte, ob er das schafft. Doch nun hat den Ex-Snowboard-Champion das Tanzfieber gepackt. Auch Sohn Jeremy macht begeistert mit.

«De luegt sie no so erotisch, das isch henne schwierig für mi», gesteht Fabien Rohrer (43). Wir besuchen ihn bei der Vorbereitung zu seinem Auftritt in «Darf ich bitten?» (ab 9. 3., 20.10 Uhr, SRF 1). Wenn er jetzt – nach rund zwei Monaten täglichen Trainings – mit Tanzlehrerin Patrycja Studer (29) über das Parkett wirbelt, sprühen die Funken! Da ist viel Sinnlichkeit dabei – etwas, was ihm anfangs grosse Schwierigkeiten bereitete: «Ich hatte ständig ihren Busen im Gesicht und dann ‹füddelte› sie mich so an. Damit kam ich nicht klar. Als Mann empfindest du das als Anmachbewegung, wenn du es nicht gewohnt bist.» Es brauchte ein Gespräch. Inzwischen kann Fäbu mit der Erotik, die zum Paartanz gehört, so professionell umgehen wie seine Partnerin.

Erst nach einigem Zögern bestätigte der ehemalige Snowboard-Champion seine Teilnahme an der Tanzshow. «Ich bin ein Einzelkämpfer, kein Teamsportler. Und richtig getanzt habe ich noch nie.» Dank eines guten Deals und eines Treffens mit Patrycja, mit der die Chemie auf Anhieb stimmte, änderte er seine Meinung. Ex-Ski-Star Brigitte Oertli (56), die letztes Jahr bei der Show mitmachte, ermutigte ihn zusätzlich.

Fabien hat grosse Anforderungen an sich: «Ich starte als Tänzer zwar auf Level null, möchte aber wie damals im Sport meine Mission maximal erfüllen. Dann bin ich zufrieden. Obwohl bei vollem Risiko Erfolg und Misserfolg nahe beieinander liegen. Ich bin gespannt und freue mich darauf, zu sehen, was herauskommt.» Er sei erfolgsverwöhnt und sich nicht gewohnt, im Mittelfeld zu spielen. Entweder ganz oder gar nicht. Diese Einstellung führte dazu, dass ihm während der Weihnachtsferien wieder Zweifel kamen. «Ich war beim Snowboarden mit meinem Sohn in Lappland und schrieb Patrycja eine SMS: ‹Ich komme nicht mehr und sage die Show ab.›» Erst als sie ihm bestätigte, wie grosse Fortschritte er schon gemacht habe und dass sie an ihn glaube, nahm er das Training wieder auf.

«Sie bekommt all meine Selbstzweifel und mein Meckern ab», gibt Fäbu zu. Patrycja nickt: «Mal gefallen ihm die Tanzschuhe nicht, ein anderes Mal ist es das Lied. Dafür gibt es auch grossen Jubel, wenn er etwas schafft.» Etwa die Hebefiguren, die ihm als durchtrainiertem Sportler besonders gut gelingen. Durch sein hartes Training hat er dreieinhalb Kilo abgenommen. «Ich habe bald wieder den Bodymassindex wie damals als Spitzensportler!»

Zwischen den Tanzpartnern hat sich eine Freundschaft entwickelt. «Man geht wirklich durch eine intensive körperliche und emotionale Zeit. Es braucht einen starken Zusammenhalt, Geduld und ein gutes Zeit-Management.» Fabiens Sohn Jeremy (7) war schon einige Male im Tanzstudio dabei. Und liess sich von Papas Motivation anstecken: Auch er lässt sich von Patrycja gerne zu kleinen Schrittfolgen bitten – und hat grosse Freude daran. Obwohl er zurzeit vor allem eines im Kopf hat: den Handstand lernen. Regelmässig landet er auf dem Hintern, doch er gibt nicht auf und versucht es immer von Neuem – genau wie der Vater.