Heinz Margot: «Kochen? Eine Hassliebe!»

Der Basler Moderator der neuen TV-Show «Ab in die Küche» liess sich auf ein gewagtes Experiment ein. Er testete die Kochkünste seines Sohnes Joël. Mit überraschendem Ausgang!
 
 
 
 
 
Die Antwort kam prompt. «Natürlich mache ich mit», sagte TV-Moderator und Gastronom Heinz Margot (48) am Telefon. Dann folgte eine längere Pause. «Wenn man das, was mein Sohn Joël kocht, nicht essen kann, gehen wir halt in eine Beiz.» Es kam aber ganz anders.
 
Joël von Mutzenbecher ist Margots Sohn aus einer früheren Beziehung. Der 23-Jährige ist freischaffender Schauspieler und Moderator. Schon mit 16 Jahren war er beim Jugendmagazin «Mash TV» auf TeleBasel zu sehen. Bühnenerfahrung sammelte der Mann mit der Baschi-Frisur im Basler Häbse-Theater, wo er in verschiedenen Komödien mitspielte. Momentan hat er eine eigene Comedy-Talkshow, welche im Häbse-Theater und auf TeleBasel zu sehen ist.
 
 
«Wo ich kochen gelernt habe?» – Joël schaut mit schelmischem Blick zu seinem Vater hinüber, und man spürt, dass sich die beiden glänzend verstehen. «Bei ihm.» Pause. «Als er noch selbst kochte.» Das heisst? Heinz Margot: «Seit rund neun Jahren dreht sich bei mir zwar alles um Gastronomie und Kulinarik. Nur habe ich selten Zeit, selbst am Herd zu stehen, und die Präsenzzeiten in meinem Zermatter Restaurant sind manchmal sehr lang. Aber: Kochen ist spannend – und bei allem, was spannend ist, entwickle ich eine Hassliebe.»
 
Aber der TV-Moderator kann es noch immer. Als Joël Zwiebeln schneidet, funkt ihm sein Vater dazwischen. «So macht man das. Und nimm ein grosses Messer, nicht so ein kleines Ding! Geht doch besser, oder?» Auch mit der Art, wie Joël die scharfen Peperoncini rüsten will, ist er nicht zufrieden. «Weisst du eigentlich, wie die brennen? Rühr sie doch nicht mit blossen Händen an!»
 
Geduldig befolgt Joël die Anweisungen. «Mein Vater kocht exzellent. Und üppig. Überbackene Käsespätzli bestehen bei ihm aus acht Scheiben Raclette und mindestens einem halben Liter Vollrahm. » Margot unterbricht: «Ja, erzähl nur. Ich kann auch verraten, wie du mir einmal ein Poulet vorgesetzt hast. Joël hat jeden Arbeitsschritt per MMS seiner Grossmutter geschickt. Die gute Marie-Christine hat ihn quasi kochtechnisch ‹ferngelenkt›.»Nach einer knappen Stunde ist die «All’arrabbiata»- Sauce fertig, die Penne sind halbwegs gekocht. Heinz Margot probiert: «Mmh, die Teigwaren sind gar fest al dente. Und die Sauce, na ja, sie ist zu wenig gewürzt, aber sauscharf. Wie viele Peperoncini hast du da reingetan?» Doch dann, ganz liebender Vater,macht er dem Sohn doch noch ein Kompliment: «Sauber hingekriegt, Junge!»