Heimliche Affäre: Sein wahres Schweizer Bond-Girl

Der Agent, der mich liebte: Mit der Bernerin Ursula Andress war es eine Filmromanze. Mit der Zürcherin Rose-Marie H. verband ihn jahrelang eine echte Liebe. Zwei Monate nach dem Tod des Bond-Darstellers enthüllt sie in der GlücksPost die geheime Liaison.

Der Tod von Sean Connery hat mich sehr berührt», sagt die adrette Mittsiebzigerin Rose-­Marie H. «Aber nicht etwa, weil ich ein Fan war. Sondern weil ich vier schöne Jahre mit ihm liiert war.» Dies erzählt Rose-Marie H. in ihrer schmucken Wohnung in einer Zürcher Vorortsgemeinde, zeigt die verblassten Erinnerungstücke der heimlichen Liebe und verrät Details von ihren Jahren an der Seite des 007-Agenten. Die Amour fou habe mit ­einem lustigen Zufall begonnen. Sean Connery und Rose-Marie H. spielten Ende der 1990er-Jahre im selben Golfklub im spanischen Marbella. Sie fuhr einen VW Käfer, der manchmal nicht gut ansprang. «Also stellte ich ihn jedes Mal zur Sicherheit an einen Abhang, um ihn mit Anrollen anspringen zu lassen. «Diesmal aber machte das Auto Bocksprünge, der Motor wollte einfach nicht starten.
Da hielt ein riesiger weisser Mercedes neben mir. Der gutaussehende Mittfünfziger fragte: ‹Brauchst du einen Push?› Ich lachte: ‹Ja, einen grossen Stoss.› Das Auto lief an, ich fuhr nach Hause, der Mercedes folgte mir.» Der Mann wusste damit, wo diese attrak­tive Frau wohnt. Rose-­Marie freilich hatte keine Ahnung, wer er ist, und mass dem Intermezzo keine Bedeutung zu. «Zumal ich völlig un­attraktiv aussah, dank strömendem Regen, kaputtem Make-up und nassen Haaren.»Anderntags ist Rose-Marie in ihrem Haus in Marbella im T-Shirt am Blumengiessen. Da dringt eine tiefe Stimme an ihr Ohr: «You make me a coffee?». «Als ich mich umdrehte, erkannte ich ihn. ‹Oh Gott, der Mann im weissen Mercedes, das ist ja Sean Connery!›» Rose-Marie erlag seinem Charme und wurde seine Geliebte. Die Schäferstündchen fanden jeweils nachmittags in ihrem Haus statt. «Sean war ein Supertyp. Wenn mich seine dunklen Augen anstrahlten, ging mir jeweils das Herz auf. Er hatte so viel Charme und Witz, sein Humor – für mich sehr wichtig bei einem Mann – hat mich total fasziniert. Ich konnte ihm einfach nicht widerstehen.»Superstar Connery wurde aber bald auch besitzergreifend. «Er hatte keine Freude, wenn ich zu viel Besuch hatte. Er meinte dann: ‹Send your friends home›, schick sie weg.» Aber Rose-Marie schwelgt trotzdem in wunderbaren Erinnerungen und kommt ins Schwärmen: «Sean war ein richtiger Womanizer, ein Mann, den die Frauen liebten und umgekehrt. Die Damen fühlen sich in seiner Nähe einfach wohl.» Auch die Schweizerin genoss die vielen Stunden mit dem von der Damenwelt und den Fans angehimmelten Weltstar. «Wir konnten zusammen lachen und unsere gemeinsamen Stunden geniessen. Wenn es in Spanien am Abend mal kuschelig kühl wurde, war Sean immer sehr besorgt um mich, hängte, wenn es zu stark windete, Wolldecken auf, um den Wind zu dämmen.»Sie erinnert sich auch an amüsante Anekdoten. «Wir waren etwa 40 Frauen, die im Golf-­Restaurant Party machten. Auf der anderen Seite des Restaurants sass Sean mit Freunden. Als er von weitem meinen hohen Alkoholpegel bemerkte, kam er an unseren Tisch und sagte: ‹Du hast jetzt genug getrunken. Geh nach Hause.› Am Tisch wurde es plötzlich so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Anderseits wussten nun auch die Letzten von unserer Affäre. Die anderen hatten öfter seinen Range Rover vor meinem Haus gesehen.» Oder die Geschichte mit dem befreundeten Schweizer Zahnarzt Paul. «Der kam mit seiner Golfpartnerin zu ­einem Apéro. Weil ich über Nackenschmerzen klagte, gab mir Paul eine Massage. Da klingelte es an der Türe. Als Pauls Mitgolferin öffnete, sagte eine Stimme: ‹Where is my girl?›, wo ist mein Mädchen? Sie fiel fast in Ohnmacht, als sie erkannte, wer vor ihr stand. Als Sean oben den massierenden Paul sah, stellte er sich in Macho-­Pose vor ihn und befahl: ‹Get your hands off my girl›, lass die Hände von meinem Mädchen!»

Sean Connery war Schotte und nicht gerade grosszügig. Die einzigen Geschenke, welche Rose-Marie bekam, waren ein paar Golfsocken und ein goldenes Ketteli. Auf dem Anhän-ger steht «Taken», vergeben. «Für ihn gehörte ich ihm.» Den ersten Sex hatte er schlitzohrig geplant. Rose-Marie war in ihrem Pool am Schwimmen, als er vom Golfen in den ­Garten kam. Und schwupps, sprang er mitsamt den Klamotten in den Pool. Klar, dass er sich danach aus- und umziehen musste. «Ja, wir hatten eine wunderbare Zeit. Doch nach vier Jahren hatte ich genug, mochte nicht mehr sein privates Bond-Girl sein. Kurz danach musste er wegen Steuer­problemen mit dem spanischen Staat auf die Bahamas flüchten. Da hatte sich unsere Affäre ganz erledigt. Wir schrieben und telefonierten uns aber noch – bis zu seinem Tod. Eine Message auf dem Telefonbeantworter und einige seiner schriftlichen Notizzettel (kleine Bilder) habe ich aufbewahrt. Es sind wahrlich schöne Erinnerungen an eine traumhafte Beziehung.»