«Hausi sorgt für mein Überleben»

Er ist ganz unten. Und er ist – kaum zu glauben – glücklich. Der Walliser Rad-Olympiasieger bekam überraschend Hilfe – vom bekannten Bob-Olympiasieger.

Die Botschaft war klar. «Sag Robert, er soll mich anrufen. Ich werde ihm Geld überweisen.» Hausi Leutenegger (75) hat nicht nur viel Geld, sondern auch ein grosses Herz. Als 
er hörte, wie dreckig es seinem Olympiasieger-Kollegen Robert Dill-Bundi (56) geht, wollte er 
helfen. «Ich unterstütze nur noch Leute, die ich kenne und zu denen ich eine persönliche Beziehung habe», sagt Hausi. «Bei Röbi ist es die Verbindung zu meiner grossen Leidenschaft Velofahren. Und wir sind beide Olympiasieger.» Aber das war für den Unternehmer nicht der einzige Grund für seine Grosszügigkeit.

«Ich habe Roberts Geschichte mit dem Hirntumor zwei Jahre lang mitbekommen, bevor meine Frau Elfriede starb. Robert war meine grosse Hoffnung. Wenn er sogar den vierten Grad dieser 
unheimlichen Krankheit über­lebt, sollte doch auch für Elfriede ein Hoffnungsfunken bestehen.» Hausi hintersinnte sich fast: 
Warum überlebt er und sie nicht? Elfriede starb im Herbst 2006 mit 62 Jahren. Schicksal!

Robert Dill-Bundi mochte sich dem Tod nicht beugen. Er wollte leben und das Leben geniessen. Und er lebt, überstand neben dem Hirntumor vier Herzinfarkte – vor zwei Monaten wurde er am offenen Herzen operiert – und einen Horror-Autounfall. Seine kubanische Ehefrau, mit der er nach Kuba ausgewandert war und wo er ein Haus baute, das er auf sie überschrieb, hat ihn nach kurzer Zeit rausgeschmissen und finanziell ruiniert. Doch der Walliser ist ein Stehaufmännchen, lässt sich nicht unterkriegen. Trotz all dem persönlichen Ungemach sagt er: «Ich bin ein glücklicher Mensch.»

Glücklich in einer bescheidenen Wohnung in Collombey VS, wo er alleine von einer kleinen 
IV-Rente lebt.