Schmerzen wegen seiner Ungeduld

Seine grosse Schwäche wurde ihm jetzt zum Verhängnis: Der Multimillionär hat sich seine Schulter verletzt. Was ihm am meisten wehtut: Er ist gezwungen, auf seinen Lieblingssport Golf zu verzichten. Dafür klappte sein Einsatz als Jury-Mitglied bei «Die Promi Griller».

Der Golfschläger in den Händen ist für einmal nur ein Accessoire fürs Foto. Hans «Hausi» Leutenegger (75) geht durch eine schwere Phase seines Lebens. Weil er für längere Zeit nicht mehr Golf spielen kann.

Der Genfer Multi-Millionär und Bob-Olympiasieger aus Bichelsee TG hat sich im Februar eine schwere Schulterverletzung zugezogen – beim Golfspiel mit seiner Ehefrau Anita auf den Seychellen und später bei der Zwischenlandung in Dubai auf der Heimreise. Wie genau ist denn das passiert? Hausi greift sich erst einmal an den Kopf. Und macht ein überraschendes Geständnis. «Ungeduld ist meine grösste Schwäche. Und die wurde mir zum Verhängnis», erzählt er bei Schnitzel mit Pommes frites und einem gespritzten Weisswein. «Mir ist beim Golfen  – ich habe Handicap 10.0 – ein Ball total misslungen. Mein Abschlag flog an einen unmöglichen Ort hinter ein Mäuerchen. Aber der Leutenegger hat einfach keine Geduld. Statt gemütlich das Mäuerchen zu umgehen, lehnte ich mich darüber, verlor das Gleichgewicht, knallte voll auf meine rechte Schulter. Ein Riesenschmerz, aus die Maus, vorbei mit Golfen.»

Hausi nimmt einen Schluck. «Das ist es noch nicht gewesen. Bei der Zwischenlandung in Dubai setzte meine Ungeduld der Schulter erneut mächtig zu. Eigentlich wollten wir noch ein paar Tage in Dubai bleiben. Beim Warten an der Gepäckausgabe im Flughafen kam und kam mein Koffer nicht. Und was macht der Leutenegger, als er den Koffer sieht? Er denkt nicht daran, dass er jetzt ein ‹altes Mannli› ist und reisst den schweren Koffer vom Förderband – natürlich mit rechts: autsch! Da flogen wir gleich weiter nach Hause.»

Mit Golfen ist es seither vorbei, noch für mehrere Wochen. Hausi Leutenegger ohne Golfen ist für ihn «wie ein schönes Auto ohne Motor. Den Muskelabriss könnte man zwar operieren», sagt er. «Aber nach all meinen bisherigen Eingriffen verzichte ich darauf. Spitzensport ist Mord!» Das würden seine sechs Knie-Operationen beweisen, wobei er mittlerweile ein neues Knie habe. «Dreimal wurde ich am Meniskus operiert, und früher, als Nationalturner, rissen einmal alle Bänder. Nein, keine Operation, ich lasse es ausheilen.»

Wer jetzt glaubt, Hausi sei nun für seine Ungeduld genug gestraft, dem setzt der Unternehmer noch einen drauf. «Von meiner Villa auf Gran Canaria aus habe ich direkten Blick auf den Golfplatz. Das alleine sollte schon Strafe genug sein. Aber nein, die Golfspieler müssen an meinem Haus vorbei. Manches Mal hörte ich ein hämisches ‹Dort wohnt der Hausi, der kann jetzt nicht spielen!›. Das ist die grösste Strafe für mich. Ich glaube, damit habe ich alle meine Sünden abverdient.» Dann wäre noch die Therapie, zu der Hausi zwei Mal wöchentlich gehen sollte. Aber auch hier spielt ihm seine Ungeduld einen Streich. «Therapie ist langweilig. Da springe ich lieber jeden Morgen in den Pool und drehe meine Runden. Das ist besser als jede Therapie.» Hausi bleibt Hausi. «Es gibt keinen wie mich», sagt er. «Auch im hohen Alter mache ich noch die ganze Welt verrückt.»

Beim Turnier zu Hausis 75. Geburtstag spielte Sohn Jean-Claude mit.

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