Hausi Leutenegger: «Anita schenkt mir ein neues Leben»

In seinen Flitterwochen auf Gran Canaria lernt der umtriebige Unternehmer und Schauspieler endlich einmal die Ruhe zu geniessen. Zu verdanken hat er dies seiner Ehefrau Anita.

 

Eine sanfte Brise weht vom Meer her zum fast menschenleeren Strand von Maspalomas auf Gran Canaria. Ein Paar schlendert barfuss durch den feinen Sand, hält sich an der Hand, lässt sich vom lauen Wind streicheln und von der warmen Sonne küssen. Die beiden Menschen – das sind der Selfmade-Millionär Hans «Hausi» Leutenegger (72) und Anita (56), die zwei Menschen, die sich am 16. Dezember des vergangenen Jahres das Ja-Wort gaben.

«Noch vor zwei Jahren hätte ich einen Lachanfall gekriegt, wenn man mir gesagt hätte, dass ich eines Tages mit meiner Frau Spaziergänge am Strand machen würde», gibt Leutenegger zu. «Aber es ist so: Anita und ich gehen zweimal die Woche jeweils rund zehn Kilometer dem Meer entlang. Sie lehrt mich, die Zweisamkeit und Ruhe zu schätzen.» Der «neue» Hausi sagt, er denke erstmals seit 48 Jahren nicht an seine Firma, die Leutenegger SA, mit ihren gut 1000 Angestellten. Endlich könne er loslassen und die Geschicke dem CEO Urs Voegele, seinem Sohn Jean-Claude und Schwiegersohn Jean-Paul van Bohemen überlassen: «Sie haben mein volles Vertrauen.»

Auch dieses Wunder hat Ehefrau Anita bewirkt. Sie hat ihm beigebracht, wie er ihrer grössten Konkurrentin widerstehen kann – der Hektik. Anita begleitet ihn auf Golfrunden, kocht für ihn oder geht mit ihm im «Laurentino» an der Playa del Inglés Fisch essen und lässt ihn spüren, dass er mit 72 Jahren niemandem mehr etwas beweisen muss. «Ich brauche Anita mehr als sie mich braucht», gibt Leutenegger unumwunden zu. Das Erreichte möchte er nun geniessen – an seinen Wohnorten, auf Reisen, im Kreis der Familie und mit Freunden. Und gemeinsam mit Anita geht er jeden Sonntag zur Kirche: «Wenn man so viel Erfolg gehabt hat wie ich, dann muss man auch an Gott glauben!»

Kraft schöpft der frühere Lebemann vermehrt auch aus der Natur. Vor allem die 25 Papageien, die er neuerdings im Garten seiner Villa auf den Kanarischen Inseln hält, haben es ihm angetan. Hausi sagt: «Ich liebe es, ihnen zuzuschauen, auch wenn sie streiten.»

Für ihn ist «Streit» ein Fremdwort geworden. Er hat erkannt: «Von nun an ist jedes Jahr, in dem man gesund sein darf, ein Geschenk. Ich versuche deshalb, jeden Tag bewusst und in Harmonie zu leben.»