Grosse Pläne mit seiner Lebensliebe

Seit 17 Jahren sind der Schauspieler und seine Frau ein perfektes Team – vor und hinter der Kamera. Sie freuen sich auf die Zeit, wenn ihr Sohn aus dem Haus ist.

Für seinen neuen TV-Film kann das Ehepaar Harald Krassnitzer (56) und Ann-Kathrin Kramer (50) auf Begebenheiten aus dem eigenen Leben zurückgreifen. In «Eltern allein zu Haus» (24.3., 20.15 Uhr, ARD) ziehen die Kinder aus, lassen die Eltern zurück – die gar nicht mit der neuen Situation zurechtkommen.

Letzteres allerdings könnte ihnen in der Realität nicht passieren, ist Krassnitzer überzeugt. Leonhard, der Sohn, den Ann-Kathrin Kramer vor 17 Jahren mit in die Beziehung gebracht hat, ist 19 Jahre alt und geht seine eigenen Wege. «Er hat ein Auto, gestaltet seine Wochenenden und Urlaube selbst. Wir sind eigentlich nur noch sein Futtertrog, die Schlafstätte und die Waschmaschine», scherzt der Stiefvater.

Auch Leonhards Mutter ist überzeugt, dass sie keine Probleme hat, ihren Sohn loszulassen: «Das hat sicher damit zu tun, dass ich es genauso erlebt habe. Da kann ich mit meinen Eltern auf eine gute Zeit zurückblicken. Deswegen kenne ich die Problematik, die einige Menschen mit dem Loslassen haben, so gar nicht.»

Kramer hatte sich zwar während der Pubertät ihres Sohnes beruflich zurückgenommen. «Mir war es wichtig, für ihn da zu sein. Es war einfach der Moment, in dem ich mich bewusst etwas herausnehmen wollte.» Zurzeit sei aber wieder alles wie früher. «Ich habe ja praktisch durchgehend gearbeitet, vier, fünf Spielfilme pro Jahr gemacht. Jetzt sind es zum Glück etwas weniger.»

In seiner Freizeit lässt das Paar den Job möglichst aussen vor. «Wir sind froh, einfach mal runterzukommen und nicht permanent über die Berufswelt zu reden», sagt «Tatort»-Star Krassnitzer. Und nun, da Leonhard bald aus dem Haus ist, freut er sich darauf, «einmal in Ruhe am Stück etwas zu lesen oder zu tun, ohne das Gefühl zu haben: Okay, er kommt in einer Stunde aus der Schule, bis dahin muss das Essen fertig sein. Einfach mal sagen: Wir haben jetzt drei Tage Zeit, fahren wir los, ohne vorher etwas zu planen, und schauen wir, wohin es uns verschlägt. Darauf freuen wir uns.»

Von einer Paartherapie, wie ihre Filmfiguren sie machen, hält Krassnitzer wenig: «Wenn man es nicht schafft als Paar, ist das zwar traurig, aber dann kann sicher auch kein Therapeut die Ehe retten. Ich war mir in meinem ganzen Leben nur einer Sache ganz sicher: dass Ann-Kathrin und ich zusammengehören. Bei uns gibt es ein Grundvertrauen. Ich habe meine Frau immer genommen, wie sie ist. Gegenseitiges Domestizieren finde ich ganz schlimm: wenn jemand seinen Partner im Laufe der Beziehung ändern möchte und ihn zu dem Menschen machen will, den man sich wünscht – anstatt die Person so zu lassen, wie sie ist.»