Sein Sohn tritt in seine Fussstapfen

Livius hat viel vom Vater geerbt: Erscheinungsbild, Redegewandtheit und die Liebe für Auftritte vor Publikum. Er macht nun erste Schritte als Schauspieler. Und ist ganz schön keck.

Aufgedreht läuft er an dieser Premierenfeier von Erich Vock herum, macht Spässe und Faxen, spricht hier mit einem Schauspieler, grüsst dort einen Theaterfachmann. Der elfjährige Livius ist in seinem Element. Für die GlücksPost bleibt der Sohn von Schauspieler Hanspeter Müller-Drossaart (61) dann aber doch stehen. Auch mit Papa geht das Albern weiter. Müller-Drossaart geht in die Knie, um neben seinem Sohn kleiner zu wirken. «So sehen wir in zehn Jahren aus», meint er grinsend dazu. In zehn Jahren werden die beiden sicher schon zusammen in einem Film- oder Theaterprojekt auf-getreten sein. So wie sie im Duo blödeln und Possen reissen, könnten sie aus dem Stegreif eine Stand-up-Comedy aufführen.

Zwischendurch lässt Livius seinen Vater wissen, dass er für einen Vortrag die Note 5–6 erhalten hat. Zur Gratulation zeigt er selbstbewusst das Siegeszeichen. Er weiss, was er kann. «Livius hält freiwillig Vorträge über Themen, die ihn interessieren», erklärt Müller-Drossaart. «Als ich ihn fragte, wie seine Vorlage oder sein Spickzettel aussehen soll, meinte er: ‹Ich habe eine Karte mit drei Stichworten drauf.›» Den Rest erzähle er aus dem Gedächtnis.

Das Sprach- und Selbstinszenierungstalent ist unübersehbar. Livius spielt regelmässig Theater und hat seinen ersten grossen Auftritt in «Papa Moll» (2017 im Kino). Wie ist denn die Beziehung zum Vater? «Man muss ihn manchmal runterholen und auf die rechte Bahn bringen», sagt Livius keck. Papa tendiere dazu, beim Reden abzuschweifen. Im Hause Müller-Drossaart haben Humor und das gemeinsame Gespräch einen hohen Stellenwert und werden gepflegt.

Plötzlich sieht Livius jemanden  – und weg ist er. «Wie wäre es mit einem ‹Auf Wiedersehen und danke für das Interesse›?», ruft ihm der Vater nach, der u. a. bald in «Gotthard» (11./12.12., SRF 1) und der «Winnetou»-Neuverfilmung (29.12., RTL) zu sehen ist. Aber Livius ist bereits mit seinen jungen Schauspielkollegen von der «Papa Moll»-Verfilmung in euphorisch-heitere Gespräche vertieft. Und der stolze Papa strahlt angesichts seines selbstbewussten aufgeweckten Sohnes.

Der Apfel fällt nicht weit ...: Li­vius gleicht seinem Vater nicht nur äusserlich.

Der Apfel fällt nicht weit …: Li­vius gleicht seinem Vater nicht nur äusserlich.