Grosse Opfer für die Krone

Skandalfrei, liebenswert, pflichtbewusst: Die Ehefrau von Prinz William soll dem Königshaus aus der Krise helfen – ihre persönlichen Wünsche sind da zweitrangig. Und so stehen ihr schwierige Zeiten bevor!

Der Weg mag hin und wieder holprig sein», sagte Königin Elizabeth II. (93) in ihrer Weihnachtsansprache rückblickend aufs Jahr. Mittlerweile ist das stark untertrieben. 2019 die Missbrauchsvorwürfe gegen Prinz Andrew (59), kürzlich die Palastflucht von Prinz Harry (35) und Herzogin Meghan (38): Das Königshaus steckt in einer Sackgasse. Und um dort herauszufinden, braucht es mehr als «kleine Schritte in Glauben und Hoffnung», wie die Queen sie in ihrer Rede vorgeschlagen hat. Sie weiss das selbst am besten – und setzt auf eine ganz bestimmte Retterin: Herzogin Catherine (38)!

Nach all den Turbulenzen und den unschönen Schlagzeilen sind die Auftritte der Frau von Prinz William (37) geradezu wohltuend. Sie hat zwar nicht den Hollywood-Glamour ihrer Schwägerin Meghan, dafür besitzt sie eine natürliche Würde, ist gleichzeitig bodenständig. Und vor allem wird Catherine für ihre Herzlichkeit geliebt, wie der Besuch eines Kinderspitals eben zeigte. Da bastelte sie mit den Kleinsten, sprach interessiert und feinfühlig mit den Erwachsenen. «Wir hatten so eine schwierige Zeit, da war ihr Besuch genau das Richtige», erzählte die Mutter eines Mädchens, dem eine Leber transplantiert wurde. «Die Herzogin ist mein Liebling.»

Damit steht die Frau nicht alleine da: Auf der «Hitparade» der beliebtesten Mitglieder des Königshauses schaffte es Catherine nach der Queen und William letztes Jahr auf Platz 3. Von den Befragten wurde sie mit folgenden Stichworten beschrieben: attraktiv, bewundernswert, authentisch, ein gutes Vorbild. Tatsächlich hat die Bürgerliche an Williams Seite nie einen grösseren Fauxpas begangen. «Die Königin, das Land, die Familie – für sie gibt es nichts Wichtigeres», sagt eine Quelle aus ihrem Umfeld. Catherine selbst versprach bereits im Verlobungsinterview 2010, dass sie bereit sei, der Krone treu zu dienen. «Ich werde hart arbeiten.»

Das Versprechen hält sie bis heute, obwohl sie in der Zwischenzeit George (6), Charlotte (4) und Louis (1) bekommen hat und auch da einen «guten Job» macht. William schwärmt: «Sie ist als Mutter wunderbar, und ich bin unglaublich stolz auf sie.» Den beiden ist wichtig, dass die königlichen Pflichten sich mit denen als Eltern die Waage halten. Sie achten beispielsweise darauf, dass – wenn immer möglich – einer von ihnen da ist, um die Kinder abends ins Bett zu bringen, und wollen auch tagsüber für sie da sein. Catherine: «Die kleinen Momente, etwa draussen zu spielen, sind so wichtig für das Familienleben.»

Mutter und Herzogin: Die beiden Rollen miteinander zu vereinbaren, das war bisher schon nicht leicht – aber in Zukunft wird es noch viel schwieriger werden! Durch den Abgang der Sussex-Royals als «arbeitende Mitglieder der Königsfamilie» wächst der Druck auf Catherine enorm. Die Monarchie muss in ein gutes Licht gerückt werden, das heisst: mehr Verantwortung, mehr Termine! Harry hatte letztes Jahr 201 Einsätze, Meghan trotz Babypause immerhin 83. Alle werden die Herzogin und Prinz William nicht übernehmen können. Es ist aber unvermeidlich, dass Catherine 2020 ihre 116 Verpflichtungen vom letzten Jahr übertreffen wird – trotz der königlichen Regelung, dass die jungen Royals wegen ihrer Familien weniger aufgeboten werden als etwa Prinz Charles (71) oder Prinzessin Anne (69). Die Prinzessinen Beatrice (31) und Eugenie (29) sind keine echte Alternative, weil sie die Töchter von «Skandal-Andrew» sind.

So steckt Herzogin Catherine in einem Dilemma: Sie ist pflichtbewusst und will die Queen auf keinen Fall enttäuschen – aber gleichzeitig auch ihre Kinder nicht öfter als nötig in die Hände der Nanny geben. Sie weiss, wie wichtig ein stabiles familiäres Umfeld ist, befasst sich mit dem Thema derzeit sogar besonders intensiv: Sie lancierte ein Projekt, das sich mit der frühkindlichen Entwicklung befasst.

Catherine ist ein Familienmensch, verriet einem frischgebackenen Vater kürzlich sogar, dass sie beim Anblick des Babys gleich Lust auf Kind Nummer 4 bekomme. «William hat da aber wohl Bedenken.» Kein Wunder: Er weiss, dass seine Frau nun noch mehr gefordert wird. Die Perfektionistin wird Abstriche machen müssen, weniger Zeit für ihre Liebsten haben und auch gegenüber der Queen mal Nein sagen:  Das nagt an der Psyche. Und er hat miterlebt, dass sie nicht unerschütterlich ist. Das zeigte sich direkt nach der Hochzeit, als das neue Leben ihr wortwörtlich an die Substanz ging: Sie verlor viel Gewicht – fing sich mit Prinz Williams Hilfe aber wieder. «Er schaut zu mir und unterstützt mich in guten und schlechten Zeiten», schwärmte sie mal. Das tut er auch jetzt, zudem ist Catherine selbst mit den Jahren stärker geworden. Und all ihre Kraft wird sie in Zukunft auch brauchen, denn leicht wird es für sie nicht.