Glücksmomente dank seiner Familie

Spezielle Monate liegen hinter dem beliebten Jodler und Komponisten aus dem Entlebuch: So feierte er seinen 75. Geburtstag und die Genesung seiner Frau Martha. Beim aktiven Luzerner sorgen aber auch seine Liebsten für viele unbeschwerte Stunden.

Stürmisch fallen Luc (7) und Jonas (12) ihrem Opa um den Hals. Sie freuen sich auf den Nachmittag mit ihrem unternehmungslustigen Grossvater.   Franz Stadelmann (75) ist froh, dass Tochter Corinne (45) im gleichen Dorf wohnt und häufig mit den Buben zu Besuch kommt. Sohn Reto lebt in Köln (D) und hat erst kürzlich geheiratet. Er habe «usinnig» Freude an seinen beiden Enkeln und hänge sehr an ihnen. «Vielleicht nahm ich mir für meine eigenen Kinder früher zu wenig Zeit und habe jetzt Nachholbedarf», sinniert der populäre Jodler, Komponist und Chorleiter aus Escholzmatt LU. Er habe Tausende von Auftritten absolviert. Die Musik sei sein Lebenselixier bis heute.

Zufrieden beobachtet er, wie sich Jonas im Musikzimmer ans Klavier setzt und in die Tasten greift, auch wenn es nicht gerade nach Volksmusik tönt. Es sei sein grösster Wunsch, dass seine Enkel musikalisch weitermachen. Er bedauere, dass seine Tochter nie habe auftreten wollen. Corinne habe eine wunderschöne Stimme, sagt er. Sie zog es vor, im Hintergrund zu bleiben und die Bühne dem Vater zu überlassen.

Zum 75. Geburtstag vor einigen Wochen machte sie jedoch eine Ausnahme. Für die neue CD «S’Bescht vom Franz Stadelmann – E Chratte vou Jodellieder» sang sie mit ihrem Papi das Duett «Es Gschänkli», eine absolute Premiere. «Damit hat Corinne mir ein grosses Geschenk gemacht»,  schwärmt er. Auf sie sei immer Verlass, treu und zuverlässig, ergänzt er. Als ihre Mutter nach einem Unfall im Februar für fünf Monate zum Pflegefall wurde, war sie ihrem Vater eine grosse Stütze. Sie machte die Wäsche, kochte, war einfach da. Martha Stadelmann (72) war auf Eis ausgerutscht und zog sich beim Sturz schwere Verletzungen am Oberschenkel zu. Lange war unklar, ob sie je wieder würde laufen können. «Zum Glück geht es ihr inzwischen wieder recht gut», erzählt ihr Mann.

Auch ihr zuliebe möchte er etwas kürzertreten, mehr Zeit haben für seine Familie. Und vielleicht kochen lernen? Nein, ganz sicher nicht. «Aber immerhin habe ich gelernt, heisses Wasser für einen Kafi Lutz zu kochen!», meint er und schmunzelt.